Donnerstag, 17. Mai 2007


Mit seinem ersten Sieg gegen das favorisierte Team New Zealand überhaupt hat sich das spanische Segel-Syndikat Desafio Espanol bei der Herausforderer-Runde des 32. America´s Cup in Valencia eindrucksvoll zurückgemeldet. Im insgesamt zehnten Vergleich mit den Neuseeländern gewannen die Iberer mit 1:14 Minuten Vorsprung und verkürzten in der Best-of-Nine-Halbfinalserie auf 1:2 Siege. "Ich wusste, dass wir das Potenzial haben, die Kiwis zu schlagen", freute sich Karol Jablonski, der polnische Steuermann mit dem deutschen Pass, nach seinem ersten Halbfinalsieg. Die spanische Yacht machte nach nächtlichen Veränderungen durch die Techniker einen deutlich flotteren Eindruck als in den ersten beiden Aufeinandertreffen mit Team New Zealand.

Desafio Espanol
Sie sind das bislang aussichtsreichste Team hinter den vier so genannten Großen: die Spanier von Desafio Espanol. Dabei mussten die Iberer bei ihrer insgesamt vierten America’s-Cup-Kampagne (1992, 1995, 1999) ganz von vorn beginnen. Das Team wurde komplett neu zusammengestellt und will nun im eigenen Land Großes erreichen. Erklärtes Ziel von Syndikatschef Agustin Zulueta ist das Erreichen des Semifinales.

Das Team
In der Mehrzahl spanische Topsegler mit Cup-Erfahrung oder olympischen Erfolgen bilden das neu aufgestellte Team. In entscheidenden Positionen ergänzt werden sie zudem von internationalen Koryphäen wie dem Deutsch-Polen Karol Jablonski und dem Dänen Jesper Radich am Steuer.

Die Boote
Mit den beiden OneWorld-Booten ESP 65 und 67 vom vorherigen Cup erwarben die Spanier eine solide Basis sowohl für die Louis Vuitton Acts als auch für die Entwicklung neuer Boote. ESP 88 kam erstmalig in Act 12 und Einsatz.

Nach nur 20 Tagen Segeltraining auf dem neuen Cupper konnte sich das Team bereits deutlich verbessern. Ob das zweite neue Boot, ESP 97, ab Act 13 ähnlichen Erfolg bringt, wird sich zeigen. Trainiert wird auf dem neuen Flaggschiff seit Mitte Januar 2007.

Performance
Seit Act 4 vor Valencia 2005 ist Desafio Espanol mit von der Partie – zumeist im oberen Mittelfeld. Das Jahr schlossenen die Spanier als Vierte der Herausfordererrangliste ab. 2006 musste das Team dann Capitalia Team in der Jahresbilanz vorbeiziehen lassen, doch im Gesamtranking liegt Desafio noch immer an Position vier. Seit Act 12 im Sommer 2007 segelt das Team auf der ESP 88 – und konnte prompt seine Siegerbilanz von vorher 50 auf nun 69 Prozent hochschrauben. Die Schwäche der Spanier: Gegen vermeintlich schlechtere Teams setzte es zu viele Niederlagen. Im Gegensatz dazu zeigten die Iberer starke Rennen gegen die Favoriten, darunter sogar einen Sieg gegen Luna Rossa während Act 10.

Keine Kommentare: