Samstag, 8. November 2008

33rd AC



30.10.2008 (17:21 CET) - Genf (CH) - Alinghi
(aus News Alinghi.com)

Elf Herausforderer nehmen am vom America's-Cup-Titelverteidiger einberufenen Meeting teil und fordern BMW Oracle auf, die Rechtsklage zurückzuziehen und am Prozess teilzunehmen

Elf für den 33. America’s Cup gemeldete Herausforderer und Titelverteidiger Alinghi haben sich heute bei der Société Nautique de Genève zum ersten von mehreren Competitor-Meetings getroffen, um die baldmöglichste Rückkehr aufs Wasser zu diskutieren. Das Meeting wurde vom AC Management, der Organisationseinheit des Titelverteidigers, einberufen, den Vorsitz hatte Alinghi-Skipper Brad Butterworth.


Dieses erste Treffen folgte auf eine Reihe von individuellen Diskussionen zwischen Alinghi und den Herausforderern. Zuoberst auf der Traktandenliste stand die Notwendigkeit eines finanziell langfristig gangbaren Modells, das kostensparende Massnahmen wie die Ein-Boot-Kampagne und die Erschaffung einer neuen Yachtklasse beinhaltet. Die neue Klasse soll schneller und spektakulärer werden als die Version 5.0, die im 32. America’s Cup eingesetzt worden war, aber kostengünstiger als die AC90, die ursprünglich für den 33. America’s Cup vorgesehen war.

Die neue Klasse wird es allen bestehenden Teams – inklusive der kürzlich gemeldeten Teams – ermöglichen, sich die Teilnahme zu leisten. Zudem wird sie weitere potenzielle Challenger zur Teilnahme am 33. America’s Cup motivieren, der 2010 stattfinden soll.

Am Ende des Meetings unterzeichneten die elf anwesenden Herausforderer und der Titelverteidiger eine gemeinsame Aufforderung an die Adresse von BMW Oracle Racing und des Golden Gate Yacht Clubs, ihre Rechtsklage zurückzuziehen und dem fairen und konstruktiven Prozess beizutreten. In diesem Prozess werden die betreffenden Dokumente und der Zeitplan überprüft, die es ermöglichen werden, den America’s Cup so bald wie möglich aufs Wasser zurückzubringen.




Die eingeschriebenen Teams und ihre Yacht-Clubs, die am Teilnehmer-Treffen dabei waren, sind:


- Alinghi, Société Nautique de Genève, Schweiz – Defender
des 33. America’s Cup
- Desafío Español, Club Náutico Español de Vela, Spanien –
Challenger of Record
- Shosholoza, Royal Cape Yacht Club, Südafrika
- TeamOrigin, Royal Thames Yacht Club, Grossbritannien
- Emirates Team New Zealand, Royal New Zealand Yacht Squadron, Neuseeland
- Team Germany, Deutscher Challenger Yacht Club, Deutschland
- Green Comm Challenge, Circolo di Vela Gargano, Italien
- Ayre, Real Club Náutico de Dénia, Spanien
- Victory Challenge, Gamla Stans Yacht Sällskap, Schweden
- Argo Challenge, Club Náutico di Gaeta, Italien
- Team French Spirit, Yacht Club de St Tropez, Frankreich
- Carbon Challenge

BMW-Oracle macht Alinghi Friedensangebot


(Aus Spiegel-online 24.9.08)


Auf Kompromiss-Kurs: Das amerikanische Segel-Syndikat BMW-Oracle kommt seinem Widersacher Alinghi im Streit um den kommenden America's Cup entgegen. Der Herausforderer will die Vorgaben des Schweizer Titelverteidigers nun doch anerkennen - nannte aber Bedingungen.

Hamburg - Zwei Monate nach der überraschenden Niederlage vor einem New Yorker Berufungsgericht hat America's-Cup-Herausforderer BMW Oracle Racing Verteidiger Alinghi ein neues Friedensangebot gemacht. Die Amerikaner bieten an, das von ihnen initiierte Berufungsverfahren in letzter Instanz aufzugeben, sollten die Schweizer einen America's Cup mit vielen Herausforderern mit den Regeln aus dem Jahr 2007 organisieren.

In einem Brief an Pierre-Yves Firmenich, Präsident des Alinghi- Vereins Société Nautique de Genève, erklärte Marcus Young, Präsident des herausfordernden Golden Gate Yacht Club (GGYC): "Wenn Sie sich bereiterklären, umgehend eine America's Cup-Regatta mit vielen Herausforderern in Valencia zu unterstützen, die auch den GGYC zulässt und unter Regeln wie im 32. America's Cup stattfindet, dann werden wir unsere Klage fallenlassen und ein Duell mit Mehrrümpfern vermeiden."

Alinghi befindet sich seit dem Urteil zugunsten der Schweizer im Juli wieder in starker Position, führt bereits Gespräche mit Teamchefs wie Sir Keith Mills (Team Origin), Patrizio Bertelli (Luna Rossa) und anderen. Während BMW Oracle Racings Hoffnungen auf dem laufenden Berufungsverfahren ruhen, dessen Urteil mit ungewissem Ausgang aber noch ein Jahr oder länger auf sich wartenlassen könnte, ist neue Bewegung in den Streit um die Macht im America's Cup gekommen.

Alinghis Besitzer Ernesto Bertarelli ist in dieser Woche geschäftlich in Kalifornien. In diesem Rahmen, so erklärte eine Pressesprecherin Alinghis, sei es "möglich, dass Ernesto Bertarelli und Larry Ellison (BMW-Oracle-Besitzer, d. Red.) bei einem Treffen die Gespräche fortführen, die sie in den vergangenen Wochen telefonisch geführt haben". Weiter heißt es aus Alinghis Lager: "Wir glauben, dass die diplomatische Route die Tür zu einer Lösung aufmachen kann und bevorzugen es deshalb, nicht auf die Pressemitteilung des Golden Gate Yacht Clubs zu reagieren, bis sich Ernesto und Larry getroffen haben."

Neue Konkurrenz könnte den etablierten Teams von einem Neuling aus Deutschland drohen. Der Hamburger Millionär Harm Müller-Spreer will mit seinem Platoon-Segelteam beim kommenden America's Cup an den Start gehen. Unter anderem konnte Müller-Spreer den Top-Segler Jochen Schümann verpflichten, der in seiner Karriere dreimal olympisches Gold gewann und als Sportdirektor des Teams Alinghi großen Anteil an den America's-Cup-Erfolgen 2003 und 2007 hatte.

fpf/luk/dpa

(Aus Spiegel-online 24.9.08)