Samstag, 30. Juni 2007


Drei Matchbälle für die Alinghi

Titelverteidiger Alinghi ist nur noch einen Sieg vom erneuten Gewinn der begehrtesten Segeltrophäe der Welt entfernt. Die Schweizer distanzierten im sechsten Rennen um den America´s Cup vor Valencia Herausforderer Team Neuseeland um 28 Sekunden und führen in der "best-of-nine"-Serie mit 4:2.

Damit fehlt dem Syndikat um den deutschen Sportdirektor Jochen Schümann (Penzberg) nur noch ein Sieg zum Gesamttriumph. "Jetzt haben wir drei Matchbälle", freute sich Schümann, "ich wünsche mir, das wir gleich den ersten verwandeln!" Doch das wird nicht einfach. "Unsere Mannschaft ist solide wie ein Felsen. Wir können noch zurückschlagen", gibt sich Neuseelands Teamchef Grant Dalton kämpferisch. Die siebte Wettfahrt findet am Sonntag (15.00 Uhr) statt.

Die sechste Wettfahrt war von perfekten Bedingungen mit leichten, aber stetigen Winden und wenig Wellen geprägt. Zunächst konnten sich die Neuseeländer schon vor der ersten Wendeboje von den Schweizern absetzen, den Vorsprung auf bis zu 90 Meter vergrößern und gaben Alinghi keine Möglichkeit zum Überholen. Aber nach der Hälfte des Rennens meldete sich der Titelverteidiger dann zurück. Mit perfekter Taktik erarbeitete sich Steuermann Ed Baird eine komfortable Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab.
[ Video des SF ] 10 min Real Player
[ Match Analyse ] Yacht Online


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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.





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Alinghi geht im 32. America’s-Cup-Match mit 3:2 in Führung
2007-06-29
Alinghi gewann Rennen 5 im 32. America’s Cup mit einem Vorsprung von 19 Sekunden und führt damit 3:2 in der Serie gegen den Herausforderer Emirates Team New Zealand (ETNZ). Wer zuerst fünf Rennen für sich entscheiden kann, gewinnt den Cup.
Nach einer engen ersten Kreuz, bei der beide Boote auf die rechte Seite des Kurses hinaussegelten, rundete Alinghi mit einem Rückstand von 12 Sekunden auf ETNZ und konnte auf der ersten Vorwindstrecke Boden gut machen, als plötzlich der Spinnaker der Kiwis riss. ETNZ hatte Mühe, den neuen Spinnaker zu setzen, und Alinghi konnte überholen und die Führung übernehmen – aus dem 40-Meter-Rückstand wurde innerhalb von zwei Minuten ein Vorsprung von 140 Metern. Die Schweizer führten beim Leegate mit 26 Sekunden.

Auf dem zweiten Amwindkurs wehrte Alinghi die Angriffe von ETNZ ab und rundete die zweite Luvtonne 24 Sekunden vor den Kiwis. Während Alinghi auf dem zweiten Vorwindkurs weiterhin mit dem asymmetrischen Spinnaker segelte, setzten die Kiwis einen symmetrischen Spinnaker und konnten so fünf Sekunden gutmachen. Aber Skipper und Taktiker Brad Butterworth und seine Crew kontrollierten die Neuseeländer und wehrten alle Angriffe ab.

Das Schweizer Team gewann die 5. Regatta mit (nur) 19 Sekunden Vorsprung.
[ Video des SF ] 18 min Real Player

Im heutigen Rennen durften sich die Zuschauer wieder über spannende Zweikämpfe und einen Führungswechsel freuen. In den fünf bisher gesegelten America’s-Cup-Rennen gab es nur zwei Races ohne Führungswechsel.

Quotes von Francesco Rapetti (ITA), Mastman auf SUI100
Wie fühlt man sich, wenn man zum ersten Mal in diesem America’s Cup zwei Rennen hintereinander gewinnt?
«Es ist ein sehr gutes Gefühl. Das ist es, was wir mögen und was wir wollen: Kontinuität. Das hat uns im ersten Teil der Regatta gefehlt, und ich denke, es lag daran, dass der Wind so wechselhaft war. Wir haben im zweiten Rennen auch einige Fehler gemacht, deshalb wollen wir jetzt weiter gewinnen – morgen ist ein wichtiger Tag.»

Waren Sie zufrieden mit dem Vorstart von heute?
«Unser Ziel war es, auf der rechten Seite zu starten, und das haben wir auch gemacht. Aber dann drehte der Wind nach links, deshalb hatten wir Probleme beim Ansteuern der Luvtonne.»

Haben Sie sich auf dem zweiten Vorwindkurs von Emirates Team New Zealand bedroht gefühlt?
«Wir haben einige schlechte Halsen gemacht, wir waren wohl ein wenig zu sehr mit ihrem Fehler beschäftigt. Wir haben diesen Fehler nicht genügend gut ausgenutzt, deshalb konnten sie uns wieder auf die Pelle rücken, aber wir haben dann keine weiteren Fehler mehr gemacht und das Rennen gewonnen.»

Ein kurzer Ausblick auf den morgigen Tag und Rennen 6?
«Das morgige Rennen ist ohne Zweifel enorm wichtig – es könnte der Wendepunkt in dieser Serie werden.»
Quelle Alinghi 29.6.07


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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.








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Alinghi hat im Kampf um den America´s Cup erstmals seit der ersten Regatta wieder die Führung übernommen.

Das Schweizer Boot sollte sich nicht allzu viel auf diesen Sieg einbilden: Vor dem Malheur hatten die Neuseeländer stets in Führung gelegen.Und trotz den von Alinghi herbeigesehnten Windstärken von 15 Knoten war die SUI 100 nicht schneller als das neuseeländische Boot. Im Gegenteil: Die erste Marke umrundeten die Kiwis zur Überraschung zahlreicher Experten sechs Sekunden vor dem Bertarelli-Team. Und auch auf dem Vorwind-Kurs war Alinghi nicht entscheidend besser unterwegs. Danach traf auf der NZL 92 der GAU ein. Ein Loch im Spinnaker, das wahrscheinlich von einer unsachgemässen Handhabung herrührte, führte zum Riss des ballonartigen Segels.Alinghi nutzte diese Phase, um aus 50 m Rückstand 150 m Vorsprung zu machen. Danach kontrollierte Ed Baird mit seiner Crew das Gesehen souverän. Trotz der 3:2-Führung wird man sich bei Alinghi nicht grenzenlos freuen. Eigentlich war man davon ausgegangen, bei Winden um 15 Knoten einen Speedvorteil zu haben. Davon war allerdings nichts zu sehen.Auch die nächsten Regatten, die am Samstag und Sonntag bei ähnlichen Winden ausgetragen werden, dürften somit hart umkämpft sein.

Mittwoch, 27. Juni 2007


Alinghi meldet sich zurück
Titelverteidiger Alinghi hat in der "best-of-nine"-Serie beim 32. America's Cup den 2:2-Ausgleich perfekt gemacht. Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge distanzierten die Schweizer den Herausforderer Team New Zealand am Mittwoch um 30 Sekunden. Das fünfte Rennen findet am Freitag (15.00 Uhr) statt.

In der vierten Wettfahrt zeigte sich Alinghi von den beiden vorherigen Schlappen gut erholt und fuhr einen fast ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Nach gutem Rennbeginn ließen die als Favorit in den Vergleich gegangenen Schweizer die Neuseeländer kaum einmal auf mehr als eine Bootslänge herankommen. Die taktischen Fehler vom Dienstag wurden nicht wiederholt.

Die äußeren Bedingungen machten den Seglern dieses Mal keinen Strich durch die Rechnung. Am Vortag hatten wechselnde Winde für eine zweistündigen Startverzögerung gesorgt, auch während des Rennens waren kaum stabile Bedingungen vorhanden. Alinghi-Eigner Ernesto Bertarelli hatte daraufhin die Wettfahrtleitung scharf kritisiert. "Das dritte Rennen war ein Glücksspiel wie in Las Vegas und hätte unter diesen Umständen eigentlich nicht stattfinden dürfen", meinte der 41-Jährige.


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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.










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Dienstag, 26. Juni 2007

"Kiwis" bringen Alinghi zweite Niederlage bei
Titelverteidiger Alinghi hat sich im Kampf um den 32. America's Cup in Valencia erneut den Wind aus den Segeln nehmen lassen.

Die Schweizer wurden von Herausforderer Team New Zealand am Dienstag um 25 Sekunden distanziert und gerieten in der "best-of-nine"-Serie nach der zweiten Niederlage in Folge mit 1:2 Siegen ins Hintertreffen.

Schon vor dem Start mussten beide Mannschaften starke Nerven beweisen. Wechselnde Winde hatten den Beginn des Rennens um zwei Stunden verzögert. Das Team New Zealand schien dieses Geduldsspiel zunächst besser verkraftet zu haben und setzte sich bis zur ersten Wendemarke um 1:23 Minuten ab.

Probleme beim Einholen des Spinnakersegels liessen diesen Vorsprung jedoch zunehmend schwinden, so dass die Alinghi zwischenzeitlich sogar in Führung ging. In einem spannenden Finish schoben sich die "Kiwis" aber wieder nach vorn. Alinghi kann nun in der vierten Wettfahrt am Mittwoch (15.00 Uhr) Wiedergutmachung betreiben.



Wer hats gewonnen ? Die Neuseeländer !
Nach langer Verschiebung und einem abgebrochenen Start ging es um 17.00 Uhr endlich los. Und wie ! Die Schweizer schienen den Start zu gewinnen, die Neuseeländer krochen über die Startlinie auf die rechte Seite, Alinghi fuhr "links". Minuten später führten die Kiwis mit über 100 Metern und dehnten den Vorsprung auf über 350 Meter aus um in der zweiten Kreuz alles wieder zu verlieren. Alinghi rundete die Luvmarke zuerst und ging mit bald 80 Metern Vorsprung auf Zielkurs. Aber es reichte nicht. Die Yachten segelten knapp 1000 Meter von einander entfernt und kurz vor dem Ziel wendete sich das Glück wieder den Kiwis zu, die das Rennen glücklich nach hause fuhren. Für die Zuschauer war dies wohl das spannenste Rennen seit den Acts.

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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.










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Schümann: "Wir fangen wieder bei Null an"
Manöverkritik statt hartem Training: Nach der überraschenden Niederlage im zweiten America's-Cup-Finale gegen das Team New Zealand blieb Titelverteidiger Alinghi am freien Montag an Land und nutzte die Zeit für ein Studium der Fernsehbilder. Die wichtigste Frage dabei: Wie konnte das passieren?

Schümann: "Wir hätten gewinnen müssen"
Über weite Strecken des Rennens sahen die Schweizer bereits wie der sichere Sieger aus. Dann aber wendete sich das Blatt, worüber sich Sportdirektor Jochen Schümann noch einen Tag später ärgerte: "Wir hätten gewinnen müssen. Es gab keinen Grund, das Rennen aus der Hand zu geben", meinte der dreimalige Olympiasieger aus Penzberg.
Die Schlüsselstelle war nach Ansicht Schümanns das Leetor. Dort können die Teams nach der Hälfte der Strecke zwischen zwei Wendemarken wählen. "Der Ursprung des Problems war, dass wir nicht die gleiche Boje gewählt haben", erklärte der 53-Jährige: "Ansonsten hätten wir weiterhin die Kontrolle gehabt."
"Kiwis" nutzten den Freiraum
So aber genossen die Neuseeländer freie Fahrt, holten in Windeseile auf und zogen wenig später an der Alinghi vorbei. "Wir haben das Rennen aus einer Führung verloren. Das ist nicht gut", lautete das Fazit Schümanns. Am Ende erreichte der Herausforderer stattliche 28 Sekunden vor dem Titelverteidiger das Ziel.

Den Kopf in den Sand stecken will das Team nun jedoch nicht. Vielmehr geht der Blick voraus: Schon am Dienstag (ab 15 Uhr) bietet sich im dritten Rennen die Gelegenheit, die Dinge wieder gerade zu rücken.. "Jetzt wird es spannend. Wir fangen wieder bei Null an", gab sich Schümann kämpferisch und fügte trotzig hinzu: "Niederlagen gehören dazu, wenn man Sieger sein will."

Sonntag, 24. Juni 2007


America's Cup wird zum Thriller

Von Tatjana Pokorny, dpa


24.06.2007 18:24 Uhr

Valencia - Mit dem ersten Sieg über Titelverteidiger Alinghi hat das Team New Zealand für unerwartete Spannung beim Segelklassiker America's Cup gesorgt. Erstmals seit 1992 wird das Finale nicht mit einer lupenreinen Siegesserie einer Crew entschieden. Mit dem Erfolg von Herausforderer Team New Zealand am Sonntag steht es nach zwei Rennen im 32. Duell um den America's Cup 1:1. In der spannenden Begegnung vor Valencia wechselte die Führung bei perfekten Windbedingungen um zehn Knoten mehrfach, bevor Neuseeland vor der letzten Wendemarke die Führung erkämpfte und die Ziellinie trotz furioser Attacken der Schweizer mit 28 Sekunden Vorsprung kreuzte.
Experten hatten bereits vor dem Duell auf die Stärken Neuseelands bei Windstärken unter zehn Knoten hingewiesen. "Die Kiwis waren in der Herausfordererserie eher auf Leichtwind ausgerichtet, bevor sie sich mit dem Wechsel ihrer Kielbombe etwas in unsere Richtung bewegt haben", sagte Alinghis Sportdirektor Jochen Schümann. Im Match gegen die Schweizer setzt Team New Zealand auf seine "Buzzy Bee", eine lange, zigarrenförmige Kielbombe, die rot-gelb-blau-lackiert ist.
Schümann kritisiert Alinghi
Schümann, der das kampfbetonte Match seiner Mannschaft am Fernsehschirm verfolgt hatte, sparte nicht mit Kritik am eigenen Team: "Das war unerwartet und hätte nicht passieren dürfen. Dass wir Fehler gemacht haben, ist offensichtlich, sonst wären die Neuseeländer erst gar nicht vorbeigekommen. Die gute Nachricht aber ist die Erkenntnis, dass wir sicher kein Geschwindigkeitsproblem haben."
Der America's Cup sorgte am Wochenende für neue Rekordzahlen im Hafen von Valencia: Rund 150.000 Zuschauer strömten an den ersten beiden Finaltagen in die 300 Millionen Euro teure modernste Segelarena der Welt. Im Schweizer Basiscamp drängten sich knapp 1000 Fans auf Balkon und Dachterrasse und feuerten ihr Team mit dem Geläut von 500 Kuhglocken an. Beim Ablegen der Rennyacht ließ sich Alinghis Team um Skipper Brad Butterworth (Neuseeland) und US-Steuermann Ed Baird traditionell vom Song "Can't stop" der kalifornischen Rockband Red Hot Chilli Peppers beflügeln.
Die Begegnungen zwischen Schweizer und neuseeländischen Fans verliefen im Hafen friedlich. Die aus dem mehr als 15.000 Kilometer entfernten Auckland angereisten "Kiwis" sind vor allem an ihren T-Shirts mit prägnanter Aufschrift zu erkennen: Weiß auf Schwarz prangt "ValeNZia" auf ihrer Brust. Die Buchstaben N und Z stehen für Neuseeland und leuchten rot.
Nachdem die letzten drei Cup-Auflagen 1995, 2000 und 2003 jeweils 5:0 für das siegreiche Team endeten, kommt es im Duell zwischen Alinghi und Neuseeland nun mindestens zum Ergebnis von 1992, als die italienische "Il Moro di Venezia" der US-Yacht "America 3" mit 1:4 unterlag. Das 32. Cup-Match wird am Dienstag (15 Uhr) mit der dritten Begegnung fortgesetzt. Gewinner des Duells ist, wer zuerst fünf Siege verbuchen kann.

All square!
Emirates Team New Zealand have won Race Two of the America's Cup Match, coming from behind on the second lap of the course to beat Alinghi by 28 seconds.It's the first win for Kiwi skipper Dean Barker over former team mate Brad Butterworth in seven races. Race Three is on Tuesday, with a 15:00 start time...


TODAY’S SAILING TEAM
- Dean Barker Tactician - Terry Hutchinson Navigator - Kevin Hall Strategist - Ray Davies Traveller – Adam Beashel Mainsail trimmer - Don CowieTrimmer upwind - Grant Loretz Trimmer downwind – James Dagg Main grinder - Chris WardGrinder – Rob Waddell Grinder - Jono Macbeth Pit - Barry McKay Runner/pit - Tony RaeMast - Matt Mason Floater - Grant Dalton Mid-Bow – Richard MeachamBow - Jeremy Lomas

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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.








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Alinghi ist nach dem Sieg im ersten Rennen des 32. America’s Cup bereit für Rennen 2
Alinghi, der Schweizer Titelverteidiger, gewann das erste Rennen des Wettbewerbs gestern mit einem Vorsprung von 35 Sekunden. Das Rennen sei eng gewesen, erklärte Simon Daubney, einer der Trimmer an Bord: «Die Bootsgeschwindigkeiten sind recht ähnlich, aber es hatte gestern viele Wellen und die Brise variierte ständig, deshalb konnten wir aufgrund dieses einen Rennens noch keine Schlüsse ziehen. Auf den ersten Blick scheinen die beiden Boote ähnlich schnell.» Das gestrige Rennen war der erste offizielle Einsatz für SUI100 und gleichzeitig das erste Mal seit dem 13. April, dass die 17-köpfige Crew wieder in einem offiziellen Wettkampf segelte: «Das hat uns sehr gut getan – es war eine riesige Erleichterung, endlich raus zu können. Das Rennen war eng, aber da wir viele harte In-house-Rennen gesegelt sind, waren wir ziemlich entspannt», sagte Simon Daubney.

32nd AC Match - Tag 2: Mannschaftsliste
Alinghi-Crewliste SUI100

Bowman: Pieter van Nieuwenhuyzen
Midbowman: Curtis Blewett
Mastman: Francesco Rapetti
Pitman: Josh Belsky
Grinder: Mark McTeigue
Grinder: Matt Welling
Trimmer: Simon Daubney
Trimmer: Lorenzo Mazza
Grinder: Will McCarthy
Grosssegel-Trimmer: Warwick Fleury
Stratege / Traveller: Murray Jones
Runner / Pitman: Dean Phipps
Runner / Grinder: Rodney Ardern
Navigator: Juan Vila
Afterguard – Runner: Ernesto Bertarelli
Taktiker: Brad Butterworth
Steuermann: Ed Baird

RENNEN 2 – WETTKAMPFNOTIZ
DEFENDER Vs CHALLENGER
Alinghi (SUI100) Vs Emirates Team New Zealand (NZL92)
Alinghi, der Verteidiger des America's Cup, hat die gelbe Flagge und segelt von Steuerbord in die Startbox.
Emirates Team New Zealand, Herausforderer, hat die blaue Flagge und segelt von links in die Startbox.

DIE INFOS DES TAGES
Statistiken
Allgemeine Alinghi-Matchrace-Statistiken während des 32. America's Cup (inklusive LV Acts):
Alinghi-Siege total: 61 (82%)
Alinghi-Niederlagen total: 13 (18%)

Rennen mit SUI64
Siege: 10 (71%)
Niederlagen: 4 (29%)

Rennen mit SUI75
Siege: 51 (85%)
Niederlagen: 9 (15%)

In den 72 Matchraces während des 32. America's Cup hat Alinghi die Startlinie 33 Mal zuerst überquert (46%).
16 Starts waren ausgeglichen.
Alinghi war bei der ersten Wendemarke 56 Mal in Führung (78%) und hat das Rennen gewonnen:
...in 91% der Fälle, bei denen das Team beim Start führte
...in 96% der Fälle, bei denen das Team bei der ersten Luvmarke führte

Hätten Sie's gewusst?
Wussten Sie, dass die schwächste Schot an Bord einen Zug von bis zu 200kg aushält und die stärkste sogar 14 Tonnen?

An diesem Tag
...1974 setzte sich in den Vorausscheidungen des Titelverteidigers, des New York Yacht Club, Courageous zuerst gegen Intrepid und dann gegen Mariner durch. Mariner gelang einer der seltenen Erfolge in der Serie durch einen Sieg gegen Valiant im ersten Rennen. Valiant war 1970 gebaut worden und eine der schwersten 12-Meter-Yachten. Sie war einer der seltenen Design-Fehler von Olin Stephens.
...2005 begann in Valencia Louis Vuitton Act 5, ein Fleetrace. Im ersten Rennen belegten Emirates Team New Zealand, BMW ORACLE Racing und Alinghi die Podestplätze, im zweiten Rennen gingen diese an Mascalzone Latino-Capitalia Team, Victory Challenge und +39 Challenge.

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America's Cup Match
Winner: first team to win five matches.






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America's Cup
Eine gepflegte Feindschaft
Text: F.A.Z.Bildmaterial: AFP, AP, dpa, REUTERS
Von Michael Ashelm, Valencia 23. Juni 2007
Der Patriot zeigt sich schon beim Essen. Wenn die Köche des Herausforderers beim America’s Cup ihren Seglern etwas Gutes tun wollen, dann grillen sie das Fleisch aus der Heimat. „Rind oder Lamm aus Neuseeland, ist doch klar“, sagt der Chef am Büffet. Seit feststeht, dass die Entscheidung um die wichtigste Trophäe des Segelsports zwischen dem Titelverteidiger „Alinghi“ aus der Schweiz und den Männern aus dem Südpazifik ausgefochten wird, hat sich das Duell zu einer Glaubensfrage entwickelt.
Aus der Revanche von 2003, als die Neuseeländer zu Hause unter schändlichen, selbst verschuldeten Umständen als frustrierte Verlierer kapitulieren mussten, ist aus mehreren Gründen längst eine gepflegte Feindschaft geworden. Die Titelverteidigung werde zu einem „Wettbewerb von Professionalismus gegen Nationalismus“ erklärt, schrieb am Samstag eine neuseeländische Zeitung und kritisierte damit selbstverständlich die Schweizer Segelfraktion in Valencia. Deren großer Patron, der Genfer Milliardär Ernesto Bertarelli, wird als überheblicher Segel-Boss dargestellt, der im Moment nichts unversucht lasse, die Bemühungen der kleinen Segelnation in ein schlechtes Licht zu stellen.
„Psychologische Kriegsführung“
Auf dem Wasser, im ersten Rennen am Samstag, zeigten sich die Rivalen ebenso bissig. Doch nur in der Startphase. Recht bald übernahm die „Alinghi“ die Führung und baute sie am Ende auf 35 Sekunden aus. Noch fehlen ihr vier Siege zum Triumph, wohl zeigte sich das hohe Geschwindigkeitspotential des Schweizer Bootes. Doch mehr bewegen derzeit die Sticheleien an Land. Sie eskalierten, als Bertarelli in einem Interview das Benehmen der neuseeländischen Anhänger heftig kritisierte und sie in die Nähe von Segel-Hooligans rückte. Nur: Die gab es bisher noch nicht. Bekannt sind die Fans vom anderen Ende der Welt eigentlich für ihre friedlichen Absichten, die sie während der Rennen vor den großen Videoleinwänden im Yachthafen voller Begeisterung ausleben.
Nichtsdestotrotz, die „Alinghi“-Segler neuseeländischer Herkunft seien von einem betrunkenen Mob unflätig beschimpft und als „Verräter“ bezeichnet worden. Es heißt, das Schweizer Syndikat habe privaten Personenschutz für die Betroffenen in Valencia organisiert. Der „New Zealand Herald“, das Heimatblatt vom anderen Ende der Welt, wurde daraufhin von E-Mails empörter Leser überschüttet, die Bertarellis Vorwurf eher als gemeine Taktik der „psychologischen Kriegsführung“ sahen. Aber dies ist nicht der Kern der Auseinandersetzung.
Ganz auf patriotischer Linie
Vielmehr fühlen sich die Segler aus Ozeanien mit Beginn dieser 32. Ausgabe der Regatta in die Enge getrieben, von einer großen Modebewegung, die den America’s Cup in Zukunft noch weiter zu einer populären Massenveranstaltung ausbauen will. Ginge die Trophäe und damit der Cup zurück nach Neuseeland, bedeute dies einen dramatischen Rückschritt, heißt es da. Weniger Zuschauer, weniger Sponsoren, viel weniger Geld zum Verdienen – so die kommerzielle Logik. „Alles Quatsch“, sagt Grant Dalton, der Syndikatschef vom „Team New Zealand“. „Wir alle lieben doch den America’s Cup.“
Schuldlos sind die Neuseeländer nicht an den aufkommenden Aggressionen. Dalton, ein mit allen Wassern gewaschener Weltumsegler, kennt die Tricks. Um nach der 0:5-Schmach von 2003 gegen „Alinghi“ wieder positive Stimmung bei seinen Landsleuten zu erzeugen, trimmte er das Segelteam ganz auf patriotische Linie. Von den 17 Crewmitgliedern waren gestern zum Auftakt des Finals nur zwei Nicht-Neuseeländer. Dagegen fährt die multinationale Auswahl der Schweizer mit einem einzigen Eidgenossen an Bord – Bertarelli. Ein hoher Teil ihres 80-Millionen-Euro-Budgets fließt der neuseeländischen Segelunternehmung aus Steuergeldern zu. Premierministerin Helen Clark schaute in Valencia höchstpersönlich vorbei; zudem lud Dalton den Trainer der neuseeländischen Rugbyauswahl zu einem Besuch im Trainingscamp ein, um seinen Leuten die Bedeutung der Mission aufzuzeigen. Auch die „All Blacks“, wie sich die bulligen Rugbyspieler in ihrem schwarzen Outfit nennen, stehen in diesem Jahr vor der Aufgabe, den Weltmeistertitel zu gewinnen – auf fremdem Terrain in Europa.
„Segeln ist unsere Religion“
Seit Dalton dieser Tage listig spekulierte, im Fall eines Sieges seines Teams als Cup-Halter die von „Alinghi“ aufgehobene Nationalitätenregel wieder zu Gunsten einer Art Wettbewerb der Nationalmannschaften zu verschärfen, ist die Atmosphäre vergiftet. „Dann können sich die Hälfte der Teams abmelden“, konterte Bertarelli, der stets den offenen Wettbewerb propagierte. Das kleine Neuseeland ist die beherrschende Segelnation im America’s Cup. Annähernd vierzig Prozent des Personals auf den vier Booten im Halbfinale der Herausfordererserie waren „Kiwis“. Auf der „Alinghi“ segeln 17 Crewmitglieder aus acht Nationen, dominierend sind die sechs Männer mit neuseeländischem Pass.
Ohne deren Expertise läuft wenig im internationalen Geschäft, gleichwohl gelten die Sportler vom anderen Ende der Welt unter den Kollegen als sehr von sich überzeugt. Womöglich rührt auch daher die Abneigung vieler in Valencia, diese Position noch zu stärken mit einem Triumph des Bootes unter neuseeländischer Flagge. Der Dämpfer vom Samstag kam also einigen sehr recht. Doch die Neuseeländer geben sich nicht geschlagen. Der Kampf auf dem Wasser liegt ihnen in Fleisch und Blut. Wie sagt doch einer ihrer Größten: „Segeln ist unsere Religion“, so der bei „Alinghi“ ausgebootete dreimalige Cup-Gewinner Russell Coutts.

15 Matchracing-Begriffe, die man kennen sollte

Matchracing: Nur zwei Boote segeln gegeneinander, nur einer kann gewinnen.
Der Rennkurs wird luvwärts/leewärts gesegelt (zweimal), eine Strecke ist zwischen 2.8 und 3.3 Seemeilen lang.
Der Vorstart: Die zwei Boote segeln von verschiedenen Seiten in die Startbox und kämpfen um die beste Startposition.
Die Startlinie: Das ist die Linie, welche beide Boote beim Start überqueren müssen. Sie erstreckt sich vom Komiteeboot (auf der rechten Seite des Kurses) bis zum Pin (eine Markierungsboje) auf der gegenüberliegenden Seite.
Startsequenz: 11 Minuten: Flagge F wird gehisst10 Minuten: Zahlenwimpel des betreffenden Matches wird gehisst, Flagge F geht nieder 5 Minuten: Flagge P wird gehisst 1 Minute: Flagge P geht niederStart: Zahlenwimpel geht nieder
Start-Verschiebung: Flagge AP.
Dial up: Beide Boote drehen gegen den Wind.
Circling: Manöver, um beim Vorstart die Zeit verstreichen zu lassen.
Hooking: Manöver, um von einer luvseitigen Position in die leeseitige Position zu kommen.
Pushing: Während dem Vorstart versucht das hintere Boot, das vordere Boot frühzeitig über die Linie zu drängen.
Penalties: Ein Boot, das gegen die Regeln verstösst, erhält eine oder mehrere Strafen.
Rote Flagge: Wenn man zwei Strafen kassiert, muss die erste sofort ausgeführt werden.
Slam dunk: Ausweichmanöver auf dem Amwindkurs, bei dem die vorfahrtpflichtige Yacht am Heck der vorfahrtberechtigten Yacht durchtaucht.
Bare away set: Normales Setzen des Spinnakers an der Luvmarke – erst abfallen, dann setzen.
Gybe set: Spinnakermanöver an der Luvmarke, bei dem das Boot erst gehalst und dann (oder gleichzeitig) der Spinnaker oder Gennaker gesetzt wird.


Alinghi begegnete den Erwartungen im ersten Match des 32. America’s Cup mit einer deutlichen Antwort:
einem 35-Sekunden-Sieg über Emirates Team New Zealand. Alinghi führt damit im 32. Match mit 1:0 – wer zuerst fünf Siege nach Hause segelt, gewinnt den Cup.

«Es war ein sehr gutes Gefühl und eine grosse Erleichterung, endlich loslegen zu können. Das Rennen war eng, aber da wir sehr viele hart umkämpfte In-house-Rennen gesegelt sind, blieben wir ruhig», sagte Trimmer Simon Daubney.

Ein Wind aus Ost blies mit gegen 12 Knoten übers Mittelmeer vor Valencia, als Alinghi und Team New Zealand nach einem unproblematischen Vorstart über die Linie segelten. Etwa 1 Minute vor dem Start schien es, als ob Alinghi-Steuermann Ed Baird, der von der benachteiligten linken Seite in die Startbox segeln musste, seinen neuseeländischen Gegenspieler Dean Barker ausserhalb des Komiteeboots blockiert hatte. Aber 30 Sekunden vor dem Start konnte sich Barker aus der Falle befreien und Baird reagierte, um seine Position im Lee zu sichern. Die Boote segelten auf Steuerbord über die Linie mit Alinghi leicht im Lee.

Daubney zum Vorstart: «Wir haben erreicht, was wir wollten. Wir wollten unbedingt die linke Seite und die haben wir auch bekommen.»



Die Boote blieben lange auf Steuerbordbug. Emirates Team New Zealand konnte in einem Rechtsdreher einen leichten Vorsprung heraussegeln, aber Alinghi hatte genug Bootsgeschwindigkeit, um im Lee, einer normalerweise ungemütliche Position, zu segeln.

Die erste Kreuz ist der Schlüsselpunkt in einem Matchrace, denn das Team, das die Führung übernehmen kann, gewinnt in 90% aller Matchraces auch das Rennen. Auf der ersten Kreuz, etwa 16 Minuten nach dem Start, wendete Alinghi nach Steuerbord auf den Leebug von Emirates Team New Zealand. Obwohl Alinghi nicht kreuzen konnte, hatte das Team einen frühen kleinen Rückstand gutgemacht. Beim zweiten Zusammentreffen einige Momente später, kreuzte Alinghi mit zwei Bootslängen und wendete auf Emirates Team New Zealands Wind.

Nach etwa sieben weiteren Wenden auf der ersten Kreuz führte Alinghi an der ersten Marke mit 13 Sekunden. Der Titelverteidiger baute diesen Vorsprung auf der ersten Vorwindstrecke auf 20 Sekunden aus, doch Team New Zealand konnte auf der zweiten Kreuz Boden gut machen und rundete die zweite Luvmarke mit 14 Sekunden Rückstand.

Daubney kommentiert die Unterschiede in der Bootsgeschwindigkeit von SUI100, die heute zum ersten Mal in einem offiziellen Rennen eingesetzt worden war, und NZL92 wie folgt: «Die Bootsgeschwindigkeit ist ziemlich ähnlich, aber der Wellengang war recht ausgeprägt und die Winde variierten, deshalb kann man aufgrund dieses ersten Rennens noch keine Schlüsse ziehen. Der erste Eindruck ist, dass beide Boote ähnlich schnell sind.»

Doch Alinghi baute seinen Vorsprung auf der letzten Vorwindstrecke aus, indem das Team tiefer und schneller segelte. Obwohl sie als Sieger über die Linie segelten und sich über diesen ersten Sieg freuen – die Crew weiss, dass der Weg zum Ziel, den Cup erneut zu gewinnen, noch weit ist.