Samstag, 22. September 2007

Alinghi forciert 33. Cup in Valencia 2009

Americas Cup: Alinghi forciert 33. Cup in Valencia 2009 - UIT Germany zugelassen
06. September 2007 - Das deutsche United Internet Team ist als Herausforderer zum Americas Cup 2009 zugelassen. Gestern Nachmittag (5. September) informierte Alinghi, Titelverteidiger des 33. America’s Cup, am Sitz der Société Nautique de Genève (dem Club des Zweimaligen Cup-Siegers) über den Stand der Vorbereitungen des 33. America’s Cup. Dieser Presse-Anlass markierte den Start der 33. America’s-Cup-Kampagne und die Wiederaufnahme der Arbeit nach den Ferien im August. Alinghi nahm dabei auch Stellung zu den neuen Regeln für den Cup 2009 und der Klage von BMW Oracle USA gegen die neuen Austragungsmodi und präzisierte einige Vorschriften, die beim neuen Cup gelten sollen.



Alinghi bei der Verteidigung gegen Neuseeland am 30. Juni 2007. (Foto ©ThMartinez /Alinghi.)



Team-Skipper Brad Butterworth wurde von Rechtsberater Hamish Ross und Michel Hodara vom America’s-Cup-Management begleitet.

Die Gruppe kündigte mehrere Entwicklungen in den Vorbereitungen des 33. America’s Cup an. Zum einen, dass die Design-Konsultations-Phase, die Mitte September starten soll, sechs Wochen dauern wird – in dieser Zeit werden die Regeln der Klasse definiert. Die Konsultation wird durch einen Beratungs-Experten unterstützt, um sicherzustellen, dass die Interessen aller fünf Herausforderer berücksichtigt werden. Zum anderen erklärte Brad, das Ziel bei der Entwicklung der Regeln sei, die Design-Vorgaben eng abzustecken, um möglichst enge und spannende Rennen zu fördern. „Unser Ziel ist es, enge Design-Richtlinien zu definieren, um sicherzustellen, dass die seglerischen Fähigkeiten und spannende Rennen, wie wir sie während des 32. America’s Cup gesehen haben, im Zentrum stehen. Dies wird uns, zusammen mit den beeindruckenden High-tech-Booten, helfen, unsere Vision für den nächsten Cup zu verwirklichen“, erklärte er während des Medien-Briefings in Genf. „Wir wollen den America’s Cup zurückbringen in die grossartige Zeit der J-Class-Yachten, aber natürlich in einer modernen Form mit den neusten technischen Möglichkeiten. So garantieren wir ein grossartiges Spektakel und einen einzigartigen Event für Segelfans rund um die Welt.“

Zudem wurde angekündigt, dass die Competitor-Kommission in den nächsten Tagen zusammenkommen wird, um den 33. America’s Cup und Elemente des Protokolls zu diskutieren, mit dem Ziel, aus dieser Kampagne einen noch grösseren Erfolg zu machen.

ACM bestätigte weiter, dass Valencia vom spanischen Minister-Rat angenommen wurde und damit nun offiziell von allen spanischen Behörden als Austragungsort für den 33. America’s Cup ratifiziert worden ist. Damit sind sämtliche vertraglichen Prozesse betreffend den Austragungsort für den Cup 2009 abgeschlossen. ACM bestätigte zudem, dass United Internet Team Germany offiziell als fünfter Herausforderer akzeptiert wurde.

„Die meisten Team-Mitglieder sind von den Sommerferien zurück und wir sind mitten in den Vorbereitungen für den Cup im Jahr 2009. Unser Hauptfokus liegt darauf, die neuen Class-Regeln in Konsultation mit den fünf bestätigten Herausforderern zu entwickeln“, sagte Brad Butterworth und fügte hinzu „diese neuen Class-Regeln werden am 31. Oktober 2007 herausgegeben, 18 Monate vor der ersten Vorregatta mit den neuen Booten und zwei Monate früher als anfänglich geplant.“

Brad nutzte die Gelegenheit, um einzelne Aspekte des Protokolls, die während des Sommers falsch ausgelegt wurden, richtig zu stellen und zu erklären:



Bekanntgabe des 33. America's Cup in Valencia (Foto © Ivo Rovira / Alinghi) (ACM Press Conference. Von links nach rechts: Manuel Chirivella,Elena Salgado, Spanish Minister of Infrastructure, Francisco Camps, President of Generalitat Valenciana,Ernesto Bertarelli, Alinghi Head Syndicate, Rita Barberà, Mayoress of Valencia,Michel Bonnefous, ACM President).



ERKLÄRUNGEN ZU DEN ELEMENTEN DES 33. PROTOKOLLS

Es wurde behauptet, dass CNEV eine „Farce“ und damit kein legitimer Challenger of Record sei?
A: Die Legitimität des CNEV steht ausser Frage. Für den 32. America’s Cup repräsentierte Desafío Español die spanische Segelgemeinschaft durch die Vereinigung und es wurde beschlossen, einen neuen Club zu gründen, der das Wesen des spanischen Segelsports verkörpert. Dieser neue Club hält den America’s-Cup-Geist in Spanien hoch und wird vom Vize-Vorsitzenden der spanischen Segelvereinigung geführt. BMW Oracle Racing versucht, die Herausforderung auf zwei Arten zu untergraben, die beide irrig sind, da es mehrere Beispiele von Clubs gibt, die speziell für die Herausforderung im America’s Cup gegründet wurden (darunter Clubs aus Australien, Japan, Deutschland, USA und Kanada), und ebenso von Clubs, die Regattas ausgetragen haben, nachdem sie ihre Herausforderung angemeldet hatten. Die Glaubwürdigkeit der spanischen Herausforderung wird zudem weiter unterstützt durch die starke Leistung, die sie im 32. America’s Cup bis in die Halbfinals brachte.

Welche Auswirkungen hat die gerichtliche Anfechtung durch BMW Oracle Racing?
Dies ist ein juristisches Scharmützel durch eine Partei. Tatsache ist: Sechs Teilnehmer, inklusive Alinghi, stehen bereit für den 33. America’s Cup. Es lenkt vom America’s Cup ab und ist eine rein egoistische Aktion zu eigenen Vorteil. Zudem ist es für die Teams, die ihre Teilnahme noch nicht bekannt gegeben haben, sehr schädlich. Denn dieses Klima der Unsicherheit, das durch den GGYC geschürt wird, erschwert ihnen die Suche nach Sponsoren und den Aufbau ihrer Teams. Im 32. America’s Cup war die beste Action auf dem Wasser zu sehen – genau das wollen wir auch für den 33. America’s Cup.

Aufgrund welcher Tatsachen kann das ACM eine Herausforderung ablehnen?
Siehe AC 33 Protokoll, Paragraph 2.7 (d), 4.4
A: Zuallererst muss der Bewerber die Bedingungen der Deed of Gift und des Protokolls erfüllen. Zudem ist das ACM der Organisator des Anlasses und dieses Regelwerk wurde verfasst weil wir, wie andere grosse Sportanlässe, eine begrenzte Anzahl an Teilnehmer-Plätzen haben. Wenn ein potenzieller Teilnehmer sich aber ungerecht behandelt fühlt, kann er über das Arbitration Panel rekurrieren.

Kann das ACM jeden Teilnehmer jeder Zeit ausschliessen?
Siehe Protokoll, Paragraph 5.4 (b) (d)
A: Nein, das ACM hat nicht die Befugnis, einen Teilnehmer jederzeit auszuschliessen. Das ACM hat das Recht, einen Teilnehmer, der sich weigert, die Regeln zu befolgen, zu disqualifizieren. Aber auch in dieser Situation kann der betroffene Teilnehmer sich an das Arbitration Panel wenden.
Diese Bestimmungen sind vergleichbar mit jenen anderer Organisatoren globaler Sportanlässe, wie IOC, FIFA und FIA.

Sind die Offiziellen nicht unabhängig?
Siehe Protokoll, Paragraph 5.4
A: Das Protokoll beinhaltet Regeln, die fairen Segelsport garantieren und aus sportlicher Sicht wird sich der 33. America’s Cup in keiner Weise von der 32. Ausgabe unterscheiden. Wichtig ist, was auf dem Wasser und während der Segelwettbewerbe passiert – das wird von erfahrenen Offiziellen geleitet, deren Integrität feststeht und die von der International Sailing Federation (ISAF) akkreditiert sind. Der Challenger of Record kann jedes Senior Appointment (jene Offiziellen mit Entscheidungsrecht) anfechten, wenn er glaubt, die Person sei nicht neutral, und die Segel Jury wird dann entscheiden, ob die entsprechende Person neutral ist oder nicht.

Weshalb muss das ACM das Recht haben, die Regeln des Wettbewerbs „von Zeit zu Zeit“ zu ändern?
Siehe Protokoll, Paragraph 17
A: Das ACM führte den 32. America’s Cup durch, der als bester America’s Cup aller Zeiten gilt, und das Management braucht eine angemessene Autorität, um die 33. Ausgabe durchzuführen. Das ist genau wie bei anderen globalen High-tech-Sportarten, wo die Leitung in einer dynamischen Umgebung regelmässig Interpretationen und Anpassungen der sportlichen und technischen Regeln vornehmen muss.
Der Challenger of Record und der Titelverteidiger können einschneidende Änderungen ablehnen und das ACM kann sich dann mit der vorgeschlagenen Änderung an das Arbitration Panel wenden.

Die neue Competitor Commission hat kein Stimmrecht?
Siehe Protokoll, Paragraph 10.1
A: Der Titelverteidiger und das ACM müssen die Herausforderer konsultieren, um sicherzustellen, dass der nächste Event so gut wie möglich wird, und deshalb machte es Sinn, in diesem Forum vertreten zu sein.
Man sollte beachten, dass die Challenger-Kommission beim letzten Mal auch kein Stimmrecht hatte, was den Wettbewerb betraf, sondern sie konnte nur Empfehlungen abgeben. Dasselbe gilt für die Competitor Commission dieses Mal.

Die späte Veröffentlichung der neuen Class-Regeln gibt den Teams nicht genügend Zeit und verschafft Alinghi einen unfairen Vorteil?
A: Wir haben seit 2003 mit dem Gedanken gespielt, die Klasse zu ändern; in der Tat war Russell Coutts ein grosser Befürworter einer neuen Bootsklasse für den 32. America’s Cup. Das Design-Team ist nach den Sommerferien nun wieder am Arbeiten und bereitet sich auf die sechswöchige Konsultations-Phase vor, die Mitte September beginnt. Diese Konsultation resultiert in der Definition der neuen Class-Regeln, die am 31. Oktober 2007 veröffentlicht werden – 18 Monate vor der ersten Vorregatta mit den neuen Booten und zwei Monate früher als ursprünglich geplant. Um die Arbeit während der Konsultations-Phase zu unterstützen und um sicherzustellen, dass die Interessen aller fünf Herausforderer berücksichtigt werden, wird ein geeigneter Beratungs-Experte ernannt, der den Prozess begleitet und kontrolliert.

Wie garantieren die neuen Class-Regeln „enge und spannende“ Rennen?
A: Sie schaffen die Voraussetzungen dafür, dass alle Teilnehmer auf dem gleichen Level starten. Es ist unsere Absicht, die Design-Parameter für die neue Klasse zu limitieren, denn das wird uns helfen, unsere Vision zu realisieren: top-moderne Boote und kompetitive Rennen, die dem wichtigsten Anlass im internationalen Segelsport würdig sind.

Wird sich Alinghi durch die Teilnahme an der Challenger Selection Series (CSS) nicht einen unfairen Vorteil verschaffen?
Gemäss unserer Philosophie „Kosten reduzieren und den Wettbewerb stärken“ werden wir für den 33. America’s Cup zum Konzept zurückkehren, das nur ein Boot pro Team zulässt. Dies ist die beste Lösung, um die Kosten aktiv zu reduzieren, denn man muss nicht zwei komplette Crews rekrutieren und zwei voll geriggte Boote bauen und unterhalten. Gleichzeitig allerdings muss der Titelverteidiger die Gelegenheit bekommen, seine relative Leistung einzuschätzen und zu entwickeln. Deshalb muss er an der Series teilnehmen können. Die andere Lösung wäre gewesen, dass der Titelverteidiger von Beginn der Kampagne an Zwei-Boote-Tests durchführt. Doch das wäre teuer und vom Unterhaltungswert her weniger attraktiv gewesen.


www.alinghi.com

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