Freitag, 1. Juni 2007


Es geht um das Begleichen alter Rechnungen und die Hoffnungen eines gesamten Kontinents: Wenn das italienische Segel-Syndikat Luna Rossa und das Team New Zealand ab Freitag (14.55 Uhr/live bei EinsFestival) zum Finale um den Louis Vuitton Cup vor Valencia antreten, steht mehr als die Teilnahme am Duell um den 32. America's Cup auf dem Spiel. Ganz Europa dürfte den Italienern die Daumen drücken, für die "Kiwis" soll die "best-of-nine"-Serie derweil nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur großen Revanche sein.

Der Gewinner der Herausforderer-Runde darf den Schweizer Titelverteidiger Alinghi ab dem 23. Juni zum Kampf um die älteste Sporttrophäe der Welt bitten. Für die Neuseeländer wäre es die Chance zur Wiedergutmachung, denn vor vier Jahren wurde die segelbegeisterte Nation beim 31. America's Cup in Auckland von dem eidgenössischen Binnenland schwer gedemütigt. Die Alinghi bezwang das Team New Zealand mit 5:0 Siegen und holte die begehrte Trophäe erstmals nach 152 Jahren wieder nach Europa. Dort soll sie nach dem Willen der Luna Rossa und ihrer europäischen Konkurrenten auch bleiben.

Beide Mannschaften treten mit ausgeglichener Bilanz aus der Vorrunde gegeneinander an, beide verfügen auch über ein ordentliches Budget: Die Luna Rossa Challenge operiert mit 90 Millionen Euro, Team New Zealand mit 80 Millionen. Während es den Italienern dank einer Leistungsexplosion im Halbfinale gelang, Cup-Gigant BMW Oracle Racing mit 5:1 aus dem Wettbewerb zu drängen, hatte Team New Zealand gegen Außenseiter Spanien mit 5:2 mehr Mühe als erwartet. Der dreimalige America's-Cup-Sieger Russell Coutts, der 2003 mit Alinghi gewann, sich dann aber im Streit von den Schweizern trennte und diesmal zusehen muss, sagte dem britischen Internetanbieter "Rule69": "Luna Rossa war sehr eindrucksvoll und James Spithill segelt das Boot sehr, sehr gut. Trotzdem glaube ich, dass New Zealand ein ganz anderer Gegner sein wird. Ich mag das Kiwi-Boot und kann Bereiche sehen, in denen es Vorteile haben wird." Im direkten Vergleich der Steuerleute wirkte der erst 27 Jahre junge australische Shooting Star James Spithill zuletzt aggressiver und konsequenter als sein neuseeländischer Rivale Dean Barker. Doch Coutts sagt: "Dean ist im Stande, eine große Leistung zu erbringen. Im Vergleich sollte damit Team New Zealand der Favorit sein."

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