Freitag, 28. November 2008

Sie segeln wieder

America’s Cup: Team Germany tritt bei den Louis Vuitton Pacific Series im Januar an. Unter anderem gegen BMW Oracle und Alinghi

(06.11.2008/ck) Heute haben die Neuseeländer das Teilnehmerfeld der Louis Vuitton Pacific Series in Auckland bekannt gegeben. Es kommt zum Aufeinandertreffen der Streithähne Alinghi und BMW Oracle. Überraschend ist auch das Team Germany mit dabei.



Bricht das Eis? Alinghi-Karikaturist Mark O’Brien sieht es so
© Mark O´Brien / Alinghi


Vor wenigen Wochen nach der Verkündung der Regatta auf den alten Version-5-Cuppern hatte sich Jochen Schümann noch ablehnend über eine mögliche Teilnahme geäußert. Aber die Situation hat sich offenbar geändert, seit Alinghi seine Teilnahme zusicherte.

Schümann steht seinem alten Arbeitgeber immer noch nahe. Seit die Neuseeländer ihre Klage gegen Alinghi zurückzogen, ist Auckland für die Schweizer nicht mehr Feindesland.

Die zwölf Teilnehmer (Reihenfolge nach dem Zeitpunkt der Anmeldung):

Emirates Team New Zealand (NZL)
Luna Rossa (ITA)
BMW Oracle (USA)
K-Challenge (FRA )
Mascalzone Latino (ITA)
Team Origin (GBR)
China Team (CHN)
Team Shosholoza (RSA)
Team Italia – Vasco Vascotto (ITA)
Team Germany (GER)
Greek Challenge (GRE)
Alinghi (SUI)

Warteliste:
Francesco De Angelis (ITA)
Team French Spirit – Marc Pajot (FRA)

Damit sind neun Syndikate aus dem vergangenen Cup dabei. Die Briten, der Italiener Vasco Vascotto und die Griechen sind neu zum Kreis gestoßen. Gerüchte, dass Dennis Conner oder der Australier John Bertrand antreten werden, haben sich damit nicht bestätigt.

Die Regatta startet am 30. Januar 2009 und dauert zwei Wochen. Es wird auf den beiden Team-New-Zealand-Cuppern und den zwei AC-Yachten von BMW Oracle gesegelt. Am Tag sind sechs kurze Rennen vor Auckland's Waitemata Harbour geplant.

Gleichzeitig mit der Verkündung für Auckland sind vier Cup-Teams in Valencia mit den alten Schiffen unterwegs. Sie starten am Wochenende bei der Desafío Trophy.

Die Spanier segeln ihre ESP 97, die ehemals Karol Jablonski gesteuert hat. Team Origin hat die ESP-88 gechartert. Alinghi wird mit dem Cup Sieger SUI 100 antreten, gesteuert von Murray Jones. Luna Rossa geht mit der ITA 94 an den Start, vermutlich mit Peter Holmberg am Steuer.
Quelle :
http://www.yacht.de/yo/yo_news/powerslave,id,7508,nodeid,97.html

Samstag, 8. November 2008

33rd AC



30.10.2008 (17:21 CET) - Genf (CH) - Alinghi
(aus News Alinghi.com)

Elf Herausforderer nehmen am vom America's-Cup-Titelverteidiger einberufenen Meeting teil und fordern BMW Oracle auf, die Rechtsklage zurückzuziehen und am Prozess teilzunehmen

Elf für den 33. America’s Cup gemeldete Herausforderer und Titelverteidiger Alinghi haben sich heute bei der Société Nautique de Genève zum ersten von mehreren Competitor-Meetings getroffen, um die baldmöglichste Rückkehr aufs Wasser zu diskutieren. Das Meeting wurde vom AC Management, der Organisationseinheit des Titelverteidigers, einberufen, den Vorsitz hatte Alinghi-Skipper Brad Butterworth.


Dieses erste Treffen folgte auf eine Reihe von individuellen Diskussionen zwischen Alinghi und den Herausforderern. Zuoberst auf der Traktandenliste stand die Notwendigkeit eines finanziell langfristig gangbaren Modells, das kostensparende Massnahmen wie die Ein-Boot-Kampagne und die Erschaffung einer neuen Yachtklasse beinhaltet. Die neue Klasse soll schneller und spektakulärer werden als die Version 5.0, die im 32. America’s Cup eingesetzt worden war, aber kostengünstiger als die AC90, die ursprünglich für den 33. America’s Cup vorgesehen war.

Die neue Klasse wird es allen bestehenden Teams – inklusive der kürzlich gemeldeten Teams – ermöglichen, sich die Teilnahme zu leisten. Zudem wird sie weitere potenzielle Challenger zur Teilnahme am 33. America’s Cup motivieren, der 2010 stattfinden soll.

Am Ende des Meetings unterzeichneten die elf anwesenden Herausforderer und der Titelverteidiger eine gemeinsame Aufforderung an die Adresse von BMW Oracle Racing und des Golden Gate Yacht Clubs, ihre Rechtsklage zurückzuziehen und dem fairen und konstruktiven Prozess beizutreten. In diesem Prozess werden die betreffenden Dokumente und der Zeitplan überprüft, die es ermöglichen werden, den America’s Cup so bald wie möglich aufs Wasser zurückzubringen.




Die eingeschriebenen Teams und ihre Yacht-Clubs, die am Teilnehmer-Treffen dabei waren, sind:


- Alinghi, Société Nautique de Genève, Schweiz – Defender
des 33. America’s Cup
- Desafío Español, Club Náutico Español de Vela, Spanien –
Challenger of Record
- Shosholoza, Royal Cape Yacht Club, Südafrika
- TeamOrigin, Royal Thames Yacht Club, Grossbritannien
- Emirates Team New Zealand, Royal New Zealand Yacht Squadron, Neuseeland
- Team Germany, Deutscher Challenger Yacht Club, Deutschland
- Green Comm Challenge, Circolo di Vela Gargano, Italien
- Ayre, Real Club Náutico de Dénia, Spanien
- Victory Challenge, Gamla Stans Yacht Sällskap, Schweden
- Argo Challenge, Club Náutico di Gaeta, Italien
- Team French Spirit, Yacht Club de St Tropez, Frankreich
- Carbon Challenge

BMW-Oracle macht Alinghi Friedensangebot


(Aus Spiegel-online 24.9.08)


Auf Kompromiss-Kurs: Das amerikanische Segel-Syndikat BMW-Oracle kommt seinem Widersacher Alinghi im Streit um den kommenden America's Cup entgegen. Der Herausforderer will die Vorgaben des Schweizer Titelverteidigers nun doch anerkennen - nannte aber Bedingungen.

Hamburg - Zwei Monate nach der überraschenden Niederlage vor einem New Yorker Berufungsgericht hat America's-Cup-Herausforderer BMW Oracle Racing Verteidiger Alinghi ein neues Friedensangebot gemacht. Die Amerikaner bieten an, das von ihnen initiierte Berufungsverfahren in letzter Instanz aufzugeben, sollten die Schweizer einen America's Cup mit vielen Herausforderern mit den Regeln aus dem Jahr 2007 organisieren.

In einem Brief an Pierre-Yves Firmenich, Präsident des Alinghi- Vereins Société Nautique de Genève, erklärte Marcus Young, Präsident des herausfordernden Golden Gate Yacht Club (GGYC): "Wenn Sie sich bereiterklären, umgehend eine America's Cup-Regatta mit vielen Herausforderern in Valencia zu unterstützen, die auch den GGYC zulässt und unter Regeln wie im 32. America's Cup stattfindet, dann werden wir unsere Klage fallenlassen und ein Duell mit Mehrrümpfern vermeiden."

Alinghi befindet sich seit dem Urteil zugunsten der Schweizer im Juli wieder in starker Position, führt bereits Gespräche mit Teamchefs wie Sir Keith Mills (Team Origin), Patrizio Bertelli (Luna Rossa) und anderen. Während BMW Oracle Racings Hoffnungen auf dem laufenden Berufungsverfahren ruhen, dessen Urteil mit ungewissem Ausgang aber noch ein Jahr oder länger auf sich wartenlassen könnte, ist neue Bewegung in den Streit um die Macht im America's Cup gekommen.

Alinghis Besitzer Ernesto Bertarelli ist in dieser Woche geschäftlich in Kalifornien. In diesem Rahmen, so erklärte eine Pressesprecherin Alinghis, sei es "möglich, dass Ernesto Bertarelli und Larry Ellison (BMW-Oracle-Besitzer, d. Red.) bei einem Treffen die Gespräche fortführen, die sie in den vergangenen Wochen telefonisch geführt haben". Weiter heißt es aus Alinghis Lager: "Wir glauben, dass die diplomatische Route die Tür zu einer Lösung aufmachen kann und bevorzugen es deshalb, nicht auf die Pressemitteilung des Golden Gate Yacht Clubs zu reagieren, bis sich Ernesto und Larry getroffen haben."

Neue Konkurrenz könnte den etablierten Teams von einem Neuling aus Deutschland drohen. Der Hamburger Millionär Harm Müller-Spreer will mit seinem Platoon-Segelteam beim kommenden America's Cup an den Start gehen. Unter anderem konnte Müller-Spreer den Top-Segler Jochen Schümann verpflichten, der in seiner Karriere dreimal olympisches Gold gewann und als Sportdirektor des Teams Alinghi großen Anteil an den America's-Cup-Erfolgen 2003 und 2007 hatte.

fpf/luk/dpa

(Aus Spiegel-online 24.9.08)

Mittwoch, 30. Juli 2008



Genf (CH) - 30.07.2008



Liebe Alinghi-Friends,

Wie Ihr wahrscheinlich gehört habt, hat die Berufungskammer des New York Supreme Court gestern ihre Entscheidung im Fall publiziert, den der Golden Gate Yacht Club gegen unseren Club, die Société Nautique de Genève, angestrengt hatte.

Nach einem Jahr des Rechtsstreits haben die Richter zugunsten der Prinzipien entschieden, welche die SNG und Alinghi seit unserem Sieg im 32. America's Cup in Valencia 2007 so entschlossen verteidigt haben und bestätigen so unsere Klagen und Entscheide.

Wir hoffen, den America's Cup sehr bald wieder aufs Wasser zu bringen, um wieder das Segelspektakel und die Aufregung des Wettkampfs geniessen zu können.

Natürlich sind wir hoch erfreut und feiern dieses Resultat, wir wissen aber auch genau, dass der Fall vielleicht noch nicht komplett beendet ist. Wir warten immer noch auf den Beschluss des GGYC und von BMW Oracle Racing, ob sie ihre Rechtsstrategie aufrechterhalten und Berufung einlegen wollen, womit sie die America's-Cup-Gemeinde einmal mehr gefangen halten würden. Die Rechtsstreitigkeiten waren sowohl zäh als auch zerstörerisch und wir wären froh, wenn dies ein Ende hätte und wir uns endlich wieder auf den Segelsport konzentrieren könnten.

In dieser Stunde wende ich mich an all jene, welche die SNG und Alinghi während des ganzen Prozesses unterstützt haben und drücke ihnen meine aufrichtige Dankbarkeit aus. Eure Unterstützung war dem Team im Gerichtssaal eine ebenso grosse Stütze wie während der Zeit, als der Kampf auf dem Wasser ausgetragen wurde.

Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen anfangen werden, einen neuen Anlass zu kreieren und dass wir ihn bald mit unserer grossen Gemeinde von Alinghi-Freunden teilen können.

Vielen Dank

Freundliche Grüsse,

Ernesto Bertarelli
Präsident von Alinghi

Überraschende Wende im America's-Cup-Streit


Die Ausgangslage im Kampf um den America's Cup hat sich im Handumdrehen komplett verändert. Die Berufungskammer des New York Supreme Court erklärte den Club Nautico Español de Vela (CNEV) zum Challenger of Record und setzte BMW Oracle wieder ab.
(Bild: Keystone/Laurent Gilleron)

Das Blatt hat sich (vorerst) zu Gunsten Alinghis gewendet.

Das Urteil bedeutet für Cupholder Alinghi einen wichtigen Erfolg auf juristischem Parkett. Es fiel mit 3:2 Richterstimmen knapp aus. Der Golden Gate Yacht Club (GGYC) kann im Namen von BMW Oracle dagegen rekurrieren.

Die Berufungskammer sprach dem CNEV das Recht zu, mit Alinghi die Rahmenbedingungen für den nächsten America's Cup auszuhandeln. Den Spaniern wird eine Vorbereitungszeit von (mindestens) zehn Monaten gewährt. Wenn das jüngste Urteil Bestand hat, geht es mit dem America's Cup voraussichtlich so weiter, wie es Alinghi und der CNEV ursprünglich geplant hatten: mit Einrumpf-Booten, wie man sie vom America's Cup her kennt, und mit mehreren Herausforderern, die den Gegner von Alinghi ermitteln.

Das Duell gegen BMW Oracle hätte auf Mehrrümpfern und unter Ausschluss weiterer Teilnehmer in einer Best-of-3-Serie stattgefunden. Die Teams haben längst mit dem Bau entsprechender Boote angefangen, die Aktivitäten vor Gericht und im Bootsbau auf beiden Seiten schon Millionen verschlungen.

Alinghi-Patron Ernesto Bertarelli reagierte erfreut auf den Richterspruch: «Wir können nun mit unserer Vision von einem Event für mehrere Herausforderer fortfahren. Das Gericht hat unsere Absichten für rechtens erklärt und ermöglicht es uns, den America's Cup zurück aufs Wasser zu bringen.»

In einer ersten Stellungnahme sagte Sprecher Tom Ehman, der Golden Gate Yacht Club sei überrascht und enttäuscht vom Entscheid. «Wir werden uns juristisch beraten und den nächsten Schritt überlegen.» Agustin Zulueta, der Chef des CNEV-Teams Desafio Español, sagte: «Wir hoffen sehr, dass der lange Prozess damit zu Ende ist und das Urteil es allen Teams erlaubt, in Valencia den nächsten Cup zu segeln.»

Die Société Nautique de Genève hatte am 3. Juli 2007 wenige Sekunden nach der erfolgreichen Verteidigung des America's Cup im Namen von Alinghi einen Vertrag mit dem Club Nautico Español de Vela unterschrieben, der die Spanier zum Challenger of Record (Vertreter der Herausforderer) für die nächste Ausgabe machte.

BMW Oracle zweifelte vor Gericht an, dass der CNEV die im Reglement festgehaltenen Bedingungen erfüllt. Die Amerikaner hatten damit im November in erster Instanz Erfolg und wurden vom New York Supreme Court ihrerseits zum Challenger of Record erklärt. Weil Alinghi und BMW Oracle keinen gemeinsamen Nenner fanden, lief bis gestern alles auf einen Zweikampf nach dem in der Stiftungsurkunde (Deed of Gift) vorgesehenen Modus heraus. Diese Konstellation wird in der Cup-Sprache als «Deed-of-Gift-Match» bezeichnet und entspricht dem sportlichen GAU.

Quelle: SI (20minuten)

Alinghi tanzt auf mehreren Rümpfen

27. Juli 2008, NZZ am Sonntag - Alinghi tanzt auf mehreren Rümpfen
Der nächste America's Cup wird auf Katamaranen oder Trimaranen ausgetragen. Französische Spezialisten bringen dem Cup-Sieger bei, wie man damit segelt.


Von Walter Rüegsegger

Auf der Landzunge Kéroman beim Fischerhafen von Lorient sind die Zeugen der Vergangenheit mächtig. Riesige Betonbunker erinnern an die schweren Zeiten der bretonischen Stadt, als die alliierte Luftwaffe versuchte, die Unterstände des grössten U-Boot-Stützpunktes der deutschen Kriegsmarine zu knacken. Nur ein paar Schritte von diesen grauen Mahnmalen entfernt steht ein brandneues Gebäude mit einem rund 40 Meter hohen Metallturm. Darin ist ein Museum untergebracht, das dem französischen Seehelden Eric Tabarly gewidmet ist. Er war es, der als Erster Jachten mit mehreren Rümpfen rennmässig einsetze und von ihrem Geschwindigkeits-Potenzial überzeugt war.

Vierzig Jahre ist das jetzt her, und inzwischen ist Lorient zum eigentlichen Zentrum der Katamarane und Trimarane geworden. Der Mann, der die Multihulls in die Stadt geholt hat, ist der einheimische Segler Alain Gautier. Zahlreiche Siege hat er auf zwei und drei Rümpfen erzielt. Als Alinghi im Frühling den Franzosen verpflichtete, konnte der Defender auch ein Stück Infrastruktur mieten: einen Hangar und zwei 60-Fuss-Trimarane. Der eine davon gehört Gautier, der auf dem High-Tech-Gerät (Baujahr 2001) den Alinghi-Seglern die hohe Kunst des Segelns auf drei Rümpfen beibringt.

Unterstützt wird der Coach und Berater von seinem französischen Landsmann Franck Proffit, auch er ein Ass aus der französischen Multihull-Szene. Die beiden stehen den zwei Alinghi-Besatzungen von je etwa zehn Mann zur Seite. Die Aufgabe ist enorm: In weniger als einem Jahr muss die Alinghi-Crew mit einem riesigen Mehrrumpf-Boot den Cup gegen Oracle verteidigen. Das Segeln auf zwei oder drei Kufen ist für die meisten Neuland. Im Gegensatz zu Einrümpfern sind Multis reine Hochgeschwindigkeitsboote. «Man muss Gas geben – und darin liegt das Problem. Denn das Segeln auf zwei oder drei Rümpfen ist delikat», sagt Alain Gautier. «Es sind Boote, die keinen Fehler dulden.»

In den vergangenen Tagen profitierten die Segler vom milden Sommer, der in der Bretagne erst letzte Woche Einzug gehalten hat. Das Meer zwischen dem Hafen und der nahen Insel Groix war flach, der Wind schwach. Anders als Ende März: Damals kenterte der 60-Fuss-Trimaran bei 20 Knoten Wind und hohem Wellengang; mehrere Segler erlitten Verletzungen. «Man muss immer auf der Hut sein, auch bei schwachen Winden.» Nach Ansicht von Franck Proffit ist auf einem Kat oder einem Tri die Zusammenarbeit zwischen dem Steuermann und den Trimmern der schwierigste Teil. Wenn das Steuern und das Trimmen zur gleichen Zeit passiert, gelingt das ideale Manöver. «Diese Osmose müssen wir in der verbleibenden Zeit bis zum Cup erreichen», sagt der 45 Jahre alte Segler.

Ob es zwischen Alinghi und Oracle zu einem Kat- oder aber zu einem Tri-Duell kommt, ist die grosse Frage. Sie wird, zumindest was die Amerikaner angeht, in den nächsten Wochen beantwortet werden. Der Challenger hat die Wasserung seines Monsters für die nächsten Wochen angekündigt. Alinghi hingegen wird seine Rennjacht nicht vor Ende Jahr fertig gebaut haben. Man sei im Plan, hiess es in Lorient. Die Designer der beiden Opponenten kündigen Jachten an, wie man sie noch nie gesehen habe. 28 Meter lang (Wasserlinie), der Mast gegen 60 Meter hoch und das Boot kaum 12 Tonnen schwer – diese Daten werden prophezeit. Französische Experten der Multihull-Szene tippen eher auf einen Trimaran als einen Katamaran.

Obschon Alinghi zeitlich einen Rückstand aufweist, hat der Defender noch ein Ass im Ärmel: Die Schweizer können den Ort auswählen, wo die Best-of-Three-Regatta stattfinden soll. Ein Vorteil, denn die Amerikaner werden erst ein halbes Jahr vor dem ersten Rennen wissen, ob es sich um ein Leichtwindrevier handelt oder nicht. Dafür kann Oracle den Gegner mit dem Schiffszertifikat hinhalten. Dieses wichtige Papier muss der Challenger, der im vorliegenden Fall den Schiffstyp bestimmen kann, dem Defender übergeben, damit dieser sich auf die Herausforderung einstellen kann.

Um für das Giganten-Duell auf zwei oder drei Rümpfen gerüstet zu sein, bildet Alinghi seine Segler auf diversen Mehrrumpf-Typen aus. Verschiedene Segelteams nehmen an Regatten teil. Dabei geht es einzig darum, Erfahrung im Umgang mit dem ungewohnten Sportgerät zu sammeln. Die Amerikaner machen es ähnlich. Das gibt den beiden Syndikaten auf diesem Gebiet einen grossen Wissens- und Erfahrungsvorsprung. Kein Wunder also, dass in beiden Lagern nicht mehr ausgeschlossen wird, den übernächsten America's Cup erneut auf Mehrrumpfbooten auszutragen.

Renndatum ist noch offen
Vor gut einem Jahr verteidigte Alinghi in Valencia den America's Cup erfolgreich. Im Rausch des Sieges schufen Ernesto Bertarelli und seine Berater ein Protokoll für den nächsten Cup, das Alinghi erhebliche Vorteile verschaffte. Da auch der gewählte Challenger of Record, ein eben erst gegründeter spanischer Segelklub, der Stiftungsurkunde nicht entsprach, klagte Oracle vor Gericht erfolgreich das Recht ein, Alinghi direkt herauszufordern. Die Amerikaner entschieden sich für eine Challenge mit der grösstmöglichen Jacht, einem Mehrrumpf-Boot von 90×90 Fuss. Vor dem Berufungsgericht in New York ist noch eine Klage von Alinghi hängig: Der Defender will nicht an dem vom Gericht festgelegten Datum (12. März 2009) segeln, sondern frühestens Anfang Mai, da die Deed of Gift Cup-Regatten im Winterhalbjahr in der nördlichen Hemisphäre verbietet. Alinghi würde mit einem Mai-Datum wertvolle Zeit zum Training gewinnen. (wr.)


Vom kleinen Katamaran bis zum grossen Trimaran – die Trainingsboote der Alinghi-Crew
Décision 35 (D35) . Der kleinste der Trainings-Katamarane von Alinghi. Gebaut von der Décision SA, jener Firma, welche die Cup-Boote von Alinghi konstruierte und gegenwärtig in Villeneuve das Mehrrumpf-Boot baut. Die schnellen und kleinen Kats segeln vorwiegend auf dem Genfersee. «Auch wenn der Kat klein ist, kann man lernen, bei wenig Wind zu segeln», sagt Alinghi-Trimmer Nils Frei. Und Alinghi-Coach Pierre-Yves Jorand spricht von einem sehr nervösen Boot. Man könne auf dieser Jacht ideal die technischen Aspekte des Segelns üben. Die Boote sind knapp 11 Meter lang und nur 1200 Kilo schwer. Gesegelt wird mit fünf bis sechs Mann. An der Challenge Julius Baer auf dem Genfersee nehmen zehn Profiteams teil. Nach drei von sechs Regatten liegt Alinghi in Führung. Die Crew wird von Alinghi-Eigner Bertarelli, Pierre-Yves Jorand, Nils Frei, Yves Détrey und Murray Jones gebildet. Der Einheitskat erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Knoten.

Extreme 40. Der wohl schnellste Kat in der Kategorie der 40-Füsser, 2004 für das Volvo Ocean Race gebaut. Er ist gut zwölf Meter lang und 1250 Kilo leicht. Mit fünf Mann Besatzung erreicht die Jacht eine Geschwindigkeit von 40 Knoten. Alinghi trainiert in Valencia mit zwei dieser Kats. «Das ist ein Boot, das sehr einfach zu segeln ist», sagt Nils Frei. Der Trimmer gehört heute zum Kernteam der Alinghi-Segler. Seit 2007 gibt es mit dem iShare-Cup einen europäischen Circuit, an dem auch Alinghi teilnimmt. An der ersten Regatta in Lugano kenterte die Jacht der Schweizer in einer Gewitterböe. In Hyères siegte das Team jedoch und liegt nun im Zwischenklassement an zweiter Stelle. Nächstes Wochenende kommt es an der Skandia Cowes Week zu einem Duell mit BMW Oracle. Am Steuer wird der Australier James Spithill stehen, nachdem Russel Coutts vor kurzem bekanntgab, dass er am nächsten America's Cup nicht steuern wolle. Bei Alinghi wird Ed Baird diese zentrale Position einnehmen. Der Amerikaner wird voraussichtlich auch im Cup am Steuer stehen.

Le Black und Orma 60. Le Black ist ein 41-Fuss-Katamaran, der im Jahr 2000 gebaut und von Ernesto Bertarelli drei Jahre lang erfolgreich in der Bol d'Or auf dem Genfersee eingesetzt wurde. Danach wurde das Boot in einem Schuppen eingemottet. Nun wurde es reaktiviert und nach Valencia transportiert. Der 12,5 Meter lange und 1850 kg schwere Kat wird vor allem als Test-Plattform genutzt. «Diese Jacht ist eine ideale Ergänzung in unserem Mehrrumpf-Programm. Sie ist ausserdem für die Designer ein gutes Instrument, um die Mehrrumpf-Boote besser zu verstehen», sagt der Schweizer Pierre-Yves Detrey. So wird der Katamaran auch von den Designern des neuen Cup-Boots gesegelt. Um die Hälfte grösser sind die Trimarane, mit denen Alinghi in Lorient trainiert. Der Orma-60-Mehrrümpfer (siehe grosses Foto) ist 18,28 Meter lang und fast gleich breit. Er wurde bis vor kurzem vor allem in Offshore-Rennen (vorwiegend über den Atlantik) eingesetzt, wird nun aber von den grösseren Orma 70 abgelöst. Die Orma-60-Tris sind bis zu 75 km/h schnell. Das Cup-Boot wird möglicherweise ähnlich aussehen. (wr.)

Sonntag, 20. Juli 2008

Samstag, 21. Juni 2008

VOLVO EXTREME 40 RACING



EXTREME 40

Technische Daten
Länge: 12,19 m
Breite: 7,92 m
Gewicht: 1.250 kg
Masthöhe: 18,89 m
Großsegelfläche: 75 m2
Auslegerfläche: 25 m2
Gennaker: 78 m2
Spitzengeschwindigkeit: 40 Knoten
Designer: Yves Loday
Konstrukteure: Tornado Sport

Bootsinformationen
Der Extreme 40 ist ein Katamaran mit zwei Rümpfen und einem Deck aus trampolinartigem Netz, das zwischen den Rümpfen gespannt ist. Diese Segelmaschine mit innovativem Design und wegweisenden Renneigenschaften kann berauschende Geschwindigkeiten erreichen und garantiert auch bei schwachem Wind eine großartige Fahrt auf einem Rumpf.

Der leichtgewichtige Katamaran lässt sich einfach in einem 12,2 m Standardcontainer auf einem eigenen Anhänger verpacken und schnell von der Crew zusammenbauen. Nach strikten Desing-Regeln konstruiert, entsteht auf dem Wasser eine waagerechte Fläche. Jedes Boot wird von einer vierköpfigen Crew gesegelt und bietet Platz für einen fünften Mann, der die Crew als Gast begleitet.

Der Extreme 40 wird mit modernster Technologie gebaut. Bei der Konstruktion werden viele Prozesse und Konzepte eingesetzt, die auch bei Formel 1-Wagen zur Anwendung kommen. Um die hohe Festigkeit und leichte Struktur zu erzielen, werden die zum Bauen der Rümpfe verwendeten Materialien in einem 'Autoclave' verbunden, einem Druckofen mit starkem Vakuum, in dem der Rumpf bei 120° Celsius gebacken wird.

Extreme 40 Sailing Series, der iShares Cup 2007
Die vier erstklassigen europäischen Veranstaltungen für den iShares Cup finden von Mai bis Oktober 2007 statt, mit Stopps in München, Cowes, Marseille und Amsterdam. Der BT Extreme 40 mit dem Skipper Nick Moloney hat unter dem Banner von BT an den Regatten in Marseille und Cowes teilgenommen.

Alinghi gewinnt den iShares Cup in Hyères


Die Schweizer X40 hat heute den iShares Cup gewonnen. Das Team siegte nach den 18 Rennen der dreitägigen Regatta mit sechs Punkten Vorsprung auf Team Origin. Die Bedingungen präsentierten sich sehr wechselhaft – von einem Mistral am Freitag bis hin zu einer moderaten Brise am Samstag. Am frühen Sonntag lag die Windstärke etwa bei 25 Knoten, fiel dann aber gegen Nachmittag auf 15 Knoten und Alinghi sicherte sich drei erste Plätze in Serie sowie einen dritten und zwei vierte Plätze.

Stimmen aus Hyères: Steuermann Ed Baird fasst eine gute „Lernwoche“ zusammen und blickt voraus auf Cowes, den nächsten Austragungsort der iShares-Serie:

„Dieses Wochenende war grossartig für uns. Wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben und haben bei jeder Rundung, in jedem Rennen und mit den ganzen wechselhaften Bedingungen sehr viel gelernt. Das ist im Hinblick auf den nächsten America’s Cup sehr wertvoll. Ich möchte auch der Crew danken für die hervorragende Arbeit, die sie geleistet haben.“

„Wir sind hier in Hyères viel besser gesegelt als in Lugano, aber der nächste Austragungsort, Cowes in England, wird wiederum völlig anders sein, mit anderen Bedingungen und mehr Booten auf dem Wasser. Nichts wird gleich sein – das gibt uns eine weitere Gelegenheit, noch mehr zu lernen.”

www.alinghi.com

Décision 35



Year : 2004
Length : 10,81
Width : 6,89
Weight : 1200 kg
Materials : Carbone - Nomex
Construction : Prepreg in moulds
Designers: S.Schmidt
Engineers : SP Technologies
Regatas : Challenge Julius Bär

Dienstag, 13. Mai 2008

Alinghi segelt erst 2009 gegen Oracle

12. Mai 2008, 23:19, SI-Sportticker

Im Rechtsstreit zwischen den America's-Cup-Syndikaten Alinghi und BMW Oracle verbuchte das Schweizer Team einen Erfolg. Das New Yorker Gericht hat das Mehrrumpf-Duell auf das Jahr 2009 angesetzt. Den Austragungsort kann das Bertarelli-Team bestimmen. Alinghi dürfte aus taktischen Gründen das Segel-Revier erst sechs Monate (Minimalfrist) vor dem Duell bekannt geben. Gemäss den Bestimmungen der Stiftungsurkunde des America's Cup darf das Duell erst rund zehn Monate nach dem definitiven Urteil stattfinden. Cahn hat nun als Stichdatum fürs das Urteil den 12. Mai 2008 angesetzt. Da die Deed of Gift auch vorsieht, dass in der nördlichen Hemisphäre vom 1. November bis 1. Mai nicht gesegelt werden darf, kommt nur der Sommer 2009 in Frage, sofern der Rechtsstreit nicht wieder neu entflammt.

Alinghi hatte die eigentliche juristische Auseinandersetzung gegen BMW Oracle verloren und muss nun den America's-Cup im einem Duell auf Mehrrümpfern (Kata- oder Trimaran) gegen die Amerikaner verteidigen. Wegen des Austragungstermin schritten die beiden Parteien erneut vor Gericht. Das US-Team möchte noch diesen Jahr segeln. Alinghi will dies verhindern, da man im Bootsbau noch nicht weit genug fortgeschritten sei.

Freitag, 2. Mai 2008

Datum für Anhörung vor Berufungsgericht fixiert


News
28-04-2008 - Valencia (ES) - Alinghi

Datum für Anhörung vor Berufungsgericht fixiert
Die Berufungsabteilung des New York Supreme Court hat die Anhörung der mündlichen Argumentationen auf den 5. Juni, 2008, 14.00 Uhr angesetzt. Dies nachdem der America’s-Cup-Titelverteidiger Société Nautique de Genève (SNG) und der Herausforderer Golden Gate Yacht Club (GGYC) ihre Briefings am 21. April 2008 respektive am 22. April 2008 eingereicht haben.

www.alinghi.com

Sonntag, 30. März 2008

Alinghi geht wieder vor Gericht

Der America's-Cup-Titelhalter Alinghi ruft abermals den Richter an. Das Schweizer Syndikat will nach der gerichtlichen Niederlage gegen BMW Oracle in einer Eil-Anhörung klären lassen, wann das nautische Duell gegen die Amerikaner stattfinden soll.

Die beiden Konkurrenten hatten sich am Mittwoch in Genf nicht auf ein Datum einigen können. Alinghi will den Titel erst 2009 verteidigen, BMW Oracle aber bereits im Oktober 2008 zum Duell mit den Schweizern antreten. "Oracle-Teambesitzer Larry Ellison hat durch seine Aktivitäten zwölf gemeldete Teams zerstört", sagte Alinghi-Besitzer Ernesto Bertarelli im Anschluss an die ergebnislosen Verhandlungen. Ellison habe sich mit Hilfe des Rechtssystems einen Platz im America's-Cup-Match gesichert, den er auf dem Wasser nie habe erreichen können.

Der seit Juli 2007 tobende Streit zwischen Alinghi und BMW Oracle hat dafür gesorgt, dass alle anderen Herausforderer für die 33. Cup-Auflage entweder aufgelöst werden oder stark reduziert auf einen Entscheid warten. Sie werden wohl erst bei der 34. Austragung wieder in den Kampf um die älteste Trophäe des Segelsports eingreifen.

nzz

Freitag, 21. März 2008

BMW ORACLE Racing stellt Kern-Segelteam vor.


19.03.2008 CET / www.bmworacleracing.com

BMW ORACLE Racing hat heute sein Kern-Segelteam für den 33. America’s Cup vorgestellt. Das Team hat zudem das umfangreichen Trainings- und Regatta-Programm 2008 aufgenommen, bei den Einrumpf- und Mehrrumpfboote zum Einsatz kommen.
Die erfahrene Afterguard um Skipper Russell Coutts wird mit dem US-Amerikaner John Kostecki und dem Australier James Spithill verstärkt. Im Segelteam stehen insgesamt neun Segler, die bereits früher bei BMW ORACLE Racing unter Vertrag standen und elf Segler aus der italienischen Luna Rossa Challenge 2007.

“Wir haben ein fantastisches Team versammelt, das nicht nur sehr erfahren und talentiert, sondern auch mit großem Siegeswillen ausgestattet ist und mit dem Wettfahrten einfach Spaß machen”, sagt CEO und Skipper Russell Coutts.

“Ich bin mit den meisten Teammitgliedern über die Jahre in verschiedenen Projekten gesegelt, und bin glücklich über die Chance, sie in einem America’s Cup Team vereint zu haben. Wir freuen uns auf die ersten Rennen.”



Spithill wird sich die Aufgabe des Steuermanns mit Coutts teilen, Kostecki wurde zum Taktiker ernannt. Neben Spithill kommen weitere zehn Segler aus der Luna Rossa Challenge 2007. Jonathan Macbeth kommt vom Louis Vuitton Cup Sieger 2007, dem Emirates Team New Zealand. Zur Crew gehören auch Stratege Hamish Pepper und Grinder Carl Williams, die Starboot-Weltmeister von 2006, die Neuseeland in dieser Bootsklasse bei den Olympischen Spielen 2008 vertreten werden.

Das Segeltraining begann in der vergangenen Woche in Valencia auf zwei Extreme 40 Katamaranen. In diesem Sommer wird das Team auf der Extreme 40 European Tour antreten. Mitglieder des Segelteams werden außerdem in der TP 52 Med Cup Serie segeln, einer europaweiten Grand Prix Sailing Tour mit Einrumpfbooten. Details zum Regattaprogramm 2008 folgen in Kürze.



Das BMW ORACLE Racing Kern-Segelteam für den 33. America’s Cup (in alphabetischer Reihenfolge, Nationalität, Crewposition):

Alberto Barovier, Italien, Vorschiff; Russell Coutts, Neuseeland, Skipper; Simone de Mari, Italien, Pitmann; Dirk de Ridder, Niederlande, Großsegeltrimmer; Noel Drennan, Irland; Großsegeltrimmer; Larry Ellison, USA, Afterguard; Shannon Falcone, UK, Mastmann; Daniel Fong, Neuseeland, Trimmer; Ross Halcrow, Neuseeland, Trimmer; Jared Henderson, Neuseeland, Pitmann; John Kostecki, USA, Taktiker; Michele Ivaldi, Italien, Navigator; Jonathan Macbeth, Neuseeland, Grinder; Brian MacInnes, Kanada, Grinder; Gilberto Nobili, Italien, Grinder; Joe Newton, Australien, Trimmer; Hamish Pepper, Neuseeland, Stratege; Matteo Plazzi, Italien, Navigator; Max Sirena, Italien, Vorschiff; Alan Smith, Neuseeland, Vorschiff; James Spithill, Australien, Steuermann; Joe Spooner, Neuseeland, Grinder; Andrew Taylor, Neuseeland, Grinder; Simeon Tienpont, Niederlande, Grinder; Brad Webb, Neuseeland, Vorschiff; Carl Williams, Neuseeland, Grinder. Julien di Biase, Schweiz, ist der Segelteam Koordinator

Alinghi von der Überheblichkeit in die Defensive

Bertarelli liegt auf dem Ring-Boden, doch geschlagen ist er noch nicht
slg. / NZZ Online

In seinem ersten Kommentar nach der Niederlage vor dem New Yorker Gericht wechselte Ernesto Bertarelli in die Boxer-Sprache: «Ich war es nicht, der den ersten Faustschlag führte», meinte der Alinghi-Boss und beschwor gleichzeitig die «Rückkehr auf das Wasser». In diesem Element ist der Genfer Milliardär, was den America's Cup betrifft, nach wie vor ungeschlagen. Im juristischen Seilviereck jedoch, in das ihn sein Gegner, der Oracle-Boss Larry Ellison, getrieben hat, erlitt er nach einem monatelangen Kampf eine schwere Niederlage; in der Welt des Boxens würde man von einem klassischen Niederschlag sprechen.

Die Trümpfe verspielt
Wie hat es so weit kommen können, dass ein zweifacher Cup-Sieger, der nach einer erfolgreichen Defence in Valencia alle Vorteile auf seiner Seite hatte, nur acht Monate später zu einem direkten Duell mit einem Herausforderer gezwungen wird, der die Regeln diktieren kann und erfolgreich verhindern wird, dass sich der Cup im Sinne Bertarellis weiterentwickelt? Die Frage lässt sich einfach beantworten: Alinghi hat die Trümpfe, die es besass, leichtfertig verspielt. Der überlegene Sieg und die erfolgreiche Organisation des 32. Cups, der einen Reingewinn von über hundert Millionen Franken generierte, führten auf Seiten des Siegers zu einer leichtfertigen Überheblichkeit, die in die Ausarbeitung eines (zu) einseitigen Protokolls für den nächsten Cup und in die Wahl eines Challenger of Records mündete, der, wie das New Yorker Gericht nun definitiv bestätigt hat, nicht den Anforderungen der Deed of Gift (Stiftungsurkunde) entsprach.

Zu forsch, zu eigensinnig
Hinter alldem mag die redliche Absicht Bertarellis gestanden haben, den Erfolg des Cups nicht nur zu wiederholen, sondern sogar zu übertreffen – mit einer noch stringenteren Kontrolle des Anlasses. Doch in der Welt des Cups, einer Welt aus Neid und Missgunst, wo reiche Selbstdarsteller das Zepter führen, ist das mit Risiken behaftet – besonders, wenn der Gegner Larry Ellison heisst. Alinghi trieb es zu sehr auf die Spitze und wollte den Event vollständig kontrollieren; Bertarelli und sein Beraterstab schätzten die (juristische) Situation falsch ein und verpassten es später, auf Kompromissvorschläge des Gegners einzugehen.

Im Moment liegt Bertarelli auf dem Ring-Boden, doch geschlagen ist er noch nicht. Seine Absicht, die Entscheidung auf das Wasser zu verlegen, bringt endlich Licht in den langen (juristischen) Tunnel. Ein Deed-of-Gift-Rennen, wenn auch vom sportlichen Standpunkt aus gesehen fragwürdig, wird die verfahrene Situation endlich bereinigen. Alinghi hat jedoch seine Vorteile verloren. Weil keine Einigung zustande gekommen ist, kann Oracle gemäss der Stiftungsurkunde die Grösse der Jacht bestimmen (voraussichtlich ein Trimaran), zudem sind die Amerikaner in den Vorbereitungen zu diesem bizarren Rennen wesentlich weiter als die Schweizer.

Auch punkto Datum besitzen Ellison und sein Skipper Russell Coutts die besseren Karten: Sie wollen den Best-of-three-Match noch in diesem Jahr austragen, wie das in der nun vom Gericht als legal bezeichneten Herausforderung festgelegt ist. Alinghi hingegen möchte um jeden Preis eine Verschiebung auf nächstes Jahr erreichen, die es in Verhandlungen mit Oracle oder aber vor einem Schiedsgericht oder gar erneut vor Gericht erstreiten muss. Als «Gegenpfand» besitzt der Defender das Recht, den Austragungsort zu bestimmen. Das kann er relativ kurzfristig tun, was ein Nachteil für Oracle wäre.

Alinghi-Forfait als Bumerang
Falls Oracle seine Strategie, den 33. Cup um jeden Preis 2008 zu segeln, durchsetzen sollte, droht ein Forfait Alinghis, weil das Team noch nicht bereit ist. Das könnte sich für Ellison als Bumerang erweisen. Schon heute muss er mit dem Stigma leben, durch seine juristischen Aktionen alle übrigen Challenger vom Cup ausgeschlossen zu haben. Den Cup per Kurier in Genf abzuholen, würde sein Image noch mehr schädigen. Vielleicht ist es im Segeln ähnlich wie im Boxsport: Ein Niederschlag bedeutet noch keinen Sieg – und ein angeschlagener Boxer kann sehr gefährlich sein.

NZZ Online

Mittwoch, 19. März 2008

GOLDEN GATE YACHT CLUB


GOLDEN GATE YACHT CLUB
#1 Yacht Road, San Francisco, California USA 94123
Urteil bestätigt die America’s Cup
Herausforderung des GGYC
Valencia, Spanien, 18. März 2008: Richter Herman Cahn vom Obersten
Gerichtshof des Staates New York verkündete heute ein Urteil, in dem die
Gültigkeit der Herausforderung des Golden Gate Yacht Club für den 33.
America’s Cup bestätigt wird. Cahn wies damit einen späten Einspruch des
Titelverteidigers ab, die frühere Entscheidung zugunsten des GGYC neu zu
verhandeln.
“Wir sind sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Das Gericht hat festgestellt,
dass unsere Herausforderung im vollen Umfang den Anforderungen des Deed of
Gift entspricht, und wir bereiten uns nun auf die nächste Regatta vor“, sagte Tom
Ehman, der Sprecher des Clubs.
In dem heutigen Urteil bestätigt das Gericht seine Entscheidung vom 27.
November 2007, wonach der GGYC der gültige Herausforderer um den Cup ist.
Der Titelverteidiger, die Societe Nautique de Geneve (SNG), hatte den Antrag
gestellt, diese Entscheidung neu zu verhandeln und sich dabei auf eine neue
Behauptung gestützt, wonach die Herausforderung des US-amerikanischen
Clubs nicht den Anforderungen das Deed of Gift entspreche. Dies hat das
Gericht nun zurückgewiesen.
Es kommt nun zu einem Deed-of-Gift-Match, denn der Titelverteidiger hat
deutlich gemacht, dass er auf die vom GGYC vor und nach der Entscheidung
des Gerichts im November unterbreiteten Angebote für eine konventionelle
Regatta mit einem im gegenseitigen Einvernehmen festgelegten Reglement und
mit allen Teams nicht eingehen will.
- Ende -
Hinweis an die Redaktionen: Dieser Text ist eine Übersetzung des
englischsprachigen Originaltextes. Das Original sowie weitere
Hintergrundinformationen finden Sie auf www.ggyc.com
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Jane Eagleson
Jeagleson@bmworacleracing.com
Mobile +34-6202-80742
Bernard Schopfer
Bernard.schopfer@maxcomm.ch
Mobile: +41 79 332 11 76
Office: +41 22 735 55 30

Alinghi verliert vor Gericht

Das Schweizer America's-Cup-Syndikat Alinghi hat den Rechtsstreit gegen BMW Oracle verloren. Alinghi will den Entscheid akzeptieren - und gibt sich kämpferisch: Man freue sich, «den Kampf wieder aufs Wasser zu verlegen», heisst es von den Seglern.

Alinghi geht in die BerufungRichter Cahn vom New York Supreme Court hat am Dienstag die beiden Eingaben des Schweizer Syndikats abgewiesen. Herman Cahn bestätigte, dass der Club Nautico Espanol de Vela, den Alinghi als Challenger of Record gewählt hatte, ungültig ist. Zudem akzeptierte er die Rechtmässigkeit der Herausforderung des Golden Gate Yacht Clubs, die von Alinghi in Zweifel gestellt worden war.

Alinghi hat sich in einer ersten Erklärung dazu entschlossen, das Urteil nicht anzufechten. «Lasst uns die Sache auf dem Wasser austragen», sagte Bertarelli. Dadurch wird es - voraussichtlich im Juli 2009 in Valencia - zu einem Direktduell der beiden Syndikate kommen. Das Schweizer Team hat die Planung, den Bau und das Training auf Katamaran-Booten bereits weit vorangetrieben.

Allerdings bahnt sich bereits ein neuer Zwist an. Die Amerikaner möchten noch im Oktober 2008 segeln. Das Reglement gewährt zwar eine Vorbereitungszeit von 10 Monaten. Doch BMW Oracle stellt sich auf den Standpunkt, dass dieses Fenster bereits im November 2007 mit dem ersten Gerichtsentscheid geöffnet worden sei. Möglicherweise muss der Richter auch den Termin für die Regatta ansetzen.

«Mit dem heutigen Gerichtsbeschluss hat Larry Ellison die Mitbewerber eliminiert und Zutritt zum America·s-Cup-Match erlangt, eine Leistung, welche BMW Oracle Racing auf dem Wasser nie zu erreichen vermochte», liess Alinghi-Rechtsberater Lucien Masmejan per Communiqué verlauten. «Wir sind zwar enttäuscht vom Ausgang der Gerichtsverhandlung und glauben nach wie vor, dass das Herausforderungs-Zertifikat des GGYC nicht ordnungsgemäss war, doch wir haben uns entschlossen, den Beschluss nicht anzufechten und freuen uns darauf, den Kampf wieder aufs Wasser zu verlegen. Wir werden BMW Oracle Racing im Juli 2009 an der Startlinie des Deed of Gift Matches wieder treffen.»

«Wir sind sehr zufrieden mit dem Entscheid», erklärte Tom Ehman, Sprecher der Gegenseite. Der juristische Streit zwischen Alinghi und BMW Oracle hatte im vergangenen Juli begonnen, als das amerikanische Syndikat die Rechtmässigkeit des Desafio Español als Sprecher und Verhandlungspartner der Herausforder (Challenger of Record) anzweifelte. BMW Oracle bekam Recht und wurde zum offiziellen Challenger of Record erklärt. Die beiden Parteien konnten sich aber nicht auf die Rahmenbedingungen für den kommenden America's Cup einigen und setzten nach der Berufung von Alinghi ihren juristischen Streit, der nun ein Ende genommen zu haben scheint, in New York fort.

Sollte Alinghi das Duell auf Mehrrümpfern - dieser Klasse gehören Schiffe wie Kata- oder Trimarane an - gewinnen, will der Defender die übrigen Teilnehmer wieder miteinbeziehen und strebt eine nächste Audtragung 2011 an. Masmejan dazu: «Die Herausforderer können sich darauf verlassen, dass der 34. America·s Cup mit der selben visionären Kraft und dem selben Commitment organisiert und durchgeführt wird wie 2007 in Valencia .»

Quelle: SI (20 Min)

Samstag, 8. März 2008

AMERICA'S-CUP-SIEGER ALINGHI WIRD NEUE RECHTSKLAGE BEKÄMPFEN

06-03-2008 - Valencia (ES)

Statement von Lucien Masmejan, Alinghi-Rechtsberater:
"Wir sind enttäuscht, dass Emirates Team New Zealand rechtliche Schritte
einleitet, nachdem sie den Wettkampf vorher öffentlich anerkannt und sich dazu bekannt hatten.
Diese Klagen sind vollkommen unberechtigt, schiessen weit am Ziel vorbei und wir werden sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln abwehren. Wie der Rest der Segel-Gemeinde sind wir frustriert über die Verzögerungen, welche den America's Cup behindern, aber Alinghi muss als Treuhänder seine Position im aktuellen Rechtsstreit verteidigen und die Integrität des America's Cup bewahren.
Wir haben wiederholt klar gemacht, dass Alinghi eine rasche Lösung des Rechtsstreits begrüssen würde und will, dass sich die Aktivitäten so schnell wie möglich wieder aufs Wasser verlagern."

(Alinghi.com/news)

Team New Zealand verklagt Alinghi


Team New Zealand verklagt Alinghi
Die Klagewelle ebbt nicht ab: Der kommende America's Cup sorgt weiter nur auf dem Land für Schlagzeilen. Heute (6. März) kündigte das Team New Zealand an, gegen Titelverteidiger Alinghi vor Gericht zu ziehen.

Das Team hat gegen die Schweizer in New York eine Klage wegen Vertragsbruch eingereicht und fordert laut Syndikatschef Grant Dalton Schadensersatz im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach Meinung Daltons habe Alinghi eine Vereinbarung gebrochen, wonach der 33. America's Cup im Jahr 2009 stattfinden soll.

Momentan sieht es nach langem juristischen Hin und Her danach aus, dass Alinghi zunächst ein direktes Duell gegen das US-Syndikat BMW-Oracle austrägt. Bei dieser Lösung blieben die anderen Syndikate wie das ambitionierte Team Germany oder auch das Team New Zealand, das in den Wettfahrten um den 32. Cup Alinghi unterlegen war, außen vor.

"Wir werden wohl bis 2011 keine normale Regatta sehen", sagte Dalton. Momentan liegt es in den Händen des Obersten Gerichtshofs von New York, ob, wie und wann es mit der Segelserie weitergeht. Dort hatte Richter Herman Cahn im November vergangenen Jahres einer Klage der US-Amerikaner von BMW-Oracle stattgegeben und die Benennung der Desafio Espanol zum Herausforderer-Vertreter für unzulässig erklärt. An die Stelle der Spanier trat BMW-Oracle.

fpf/sid (spiegel.de)

Montag, 25. Februar 2008

Alinghi sailing team starts training


Seven months after winning a second consecutive America’s Cup, the Alinghi sailing team is back on the water and training in Valencia.

Fifteen sailors were out racing the Alinghi Extreme 40s on Saturday including Ed Baird, Dean Phipps, Yves Detrey, Warwick Fleury, Murray Jones, Lorenzo Mazza, Francesco Rapetti, Pieter van Nieuwenhuyzen, Juan Vila, Nils Frei, Curtis Blewett, Rodney Ardern, Nicolas Texier, Luc Dubois and Pierre-Yves Jorand.



This is the first in a series of training sessions that herald the beginning of the summer sailing season and kick off team preparations for an America’s Cup, whether in an AC90 in 2011 or on a multi-hull. “We are preparing for all scenarios, both with the X40s and the D35s on one hand and with the Farr40 on the other. We have a busy summer sailing schedule lined up,” team skipper Brad Butterworth said.

The current sailing team schedule is to campaign the Décision 35 multi-hull on Lake Geneva, to compete in the iShares regattas with the X40 and to do various Grand Prix events onboard the Alinghi Farr40.

www.alinghi.com